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Quellenhefte

Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern - Quellenhefte

In vielen Orten und Landschaften Oberbayerns haben sich Notenhandschriften der alten Musikanten erhalten. Sie geben Einblick in das Repertoire und die Besetzung der Tanzmusikkapellen und die Hausmusik früherer Zeiten. Zehntausende von Landlern, Walzern, Polka, Schottisch, Mazurka, Galopp, Zwiefache, usw. sind erhalten für Klarinetten, Trompeten, Streichmusik, Harmoniemusik, Blechmusik, Gitarre, Zither, Klavier, und viele andere Besetzungen.

Diese Musikantenhandschriften und Musikdrucke aus ganz Oberbayern und den angrenzenden einflußreichen Gebieten werden im "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" gesammelt. Sie gehen in ihrer Vielfalt zurück bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, vereinzelt bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Ein herzlicher Dank gilt den vielen Privatpersonen und Sammlern, die dem Volksmusikarchiv ihre Bestände zur Kenntnis bringen. Auch mit anderen Institutionen wie z.B. der "Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München" oder dem "Institut für Volkskunde" (Bayerische Akademie der Wissenschaften) besteht eine gute Zusammenarbeit.

Meist handelt es sich bei den in dieser Reihe wiedergegebenen Noten um örtlich überlieferte Tanzmusik von der Mitte des vergangenen Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Aber auch die benachbarten Gebiete der Kirchenmusik, der Salonmusik und der Unterhaltungsmusik spielen herein und sind davon nicht scharf zu trennen. Auch der Einfluß, den die Musik der Metropole München auf Oberbayern ausgeübt hat oder der Einfluß der Nachbargebiete wie Salzburg, Tirol, Niederbayern, Franken, Schwaben sind in den Handschriften und Drucken deutlich - ebenso moderen Strömungen der regionalen und überregionalen Musikszene vergangener Musikergenerationen (z.B. Gebirgslieder).

Um uns heute einen Höreindruck dieser frühen Tanzmusik zu machen, werden einzelne Notenhandschriften und ganze Besetzungen wenn möglich mit den Originalinstrumenten wie Klarinette in C, Flügelhorn in C, oder Sekundgeige, Es-Trompete, die heute nicht mehr gebräuchlich sind, neu zum Klingen gebracht. Dadurch erfahren wir heute von der Melodie- und Klangvielfalt überlieferten Musizierens in Oberbayern und dokumentieren die unterschiedliche regionale Musikkultur in den verschiedenen Orten und Landschaften Oberbayerns.

Ab 1988 gestaltete das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern einige Jahre für die Oberbayern-Redaktion des Bayerischen Rundfunks Sendungen am Sonntagmittag mit Live-Musik aus diesen überlieferten Notenhandschriften in der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern". Durch die Sendung führten Bernt Lusteck und Ernst Schusser mit Informationen über Musikanten und Spielweise, historische und musikalische Zusammenhänge. 1993 hat das Volksmusikarchiv damit begonnen, die aufgenommenen Tonbeispiele auszugsweise auf Tonträgern zur Verfügung zu stellen (siehe u.a. CDs "Dokumente regionaler Musikkultur").

Der Bezirk Oberbayern stellt die Noten in kleiner Auflage (Kopie) den interessierten Musikanten zu einem günstigen Preis (2,50 € pro Heft, Format DIN A 4) zur Verfügung. Diese Notenherausgaben lassen sich leicht für die Mitspieler vervielfältigen (Kopieren erlaubt). Die Melodien und Sätze sind nicht bei der GEMA angemeldet und können tantiemenfrei aufgeführt werden. Um Mißbrauch zu vermeiden behalten sich Herausgeber, Sammler und Bearbeiter der in dieser Reihe veröffentlichten Noten die ihnen zustehenden Rechte für jede gewerbliche Nutzung vor. Tonaufnahmen bedürfen der vorherigen schriftlichen Genehmigung.
Ernst Schusser