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Quellenhinweis zu: Klarinettenhalbwalzer in B - aus der Notenhandschrift Jos. Steinhauser 1908

Ein umfangreicher Bestand im "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" sind die handschriftlichen Notenbücher, die die Tanzmusiker in früheren Generationen angelegt haben: Hier haben sie die 1- oder 2-stimmigen Tanzmelodien aufnotiert - Bass und Begleitung wurden auswendig musiziert.
Die Tanzmelodienhandschrift von "Jos. Steinhauser" aus dem Jahr 1908 ist hier ein gutes Beispiel: Auf fast 200 Seiten sind in sauberer, geübter Handschrift die Melodien zu zahlreichen Halbwalzern (lange Reihen von 16-taktigen Melodien im Dreivierteltakt in gleicher Tonart, 109 in klingend Es, 201 in As, 30 in B, 24 in F), Schottisch (26), Mazurka (4), (langsamer) Polka (4), Deutsche Dreher (6), Rheinländer (2) und Galopp (2) für "Clarinetto in Es" und "Clarinetto in B" notiert.
Die Reihung von 16-taktigen Melodien in gleicher Tonart mit jeweils einem 8-taktigen Zwischenspiel ist in Oberbayern für Landler, Walzer und Halbwalzer mindestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisbar und heute noch gebräuchlich. In stetem Wechsel entstanden beim Musizieren neuzusammengefügte Tanzweisen. Die Zwischenspiele brachten mit ihrem Registerwechsel Farbe in die "Parthie". In der vorliegenden Runde "Klarinettenhalbwalzer in B" stammen die vier 16-taktigen Halbwalzer (Mel. 1, 2, 3, 4) als jeweils 1. Teil einer zweiteiligen Walzernummer aus den mit klingend "B-Dur" oder "As-Dur" bezeichneten Reihen von Steinhauser: (1) Nr. 12; (2) Nr. 19; (3) Nr. 95, As 1 Ton höher und (4) Nr. 13. Die 2. Teile einer Walzernummer, die Zwischenspiele, sind überlieferte 8-taktige Melodien für Blech (Zw 1: nach Handschrift Freutsmiedl, Waldhausen 1907; Zw 2: Handschrift Schuhböck/Koch, Grassau um 1925; Zw 3: anonym, Siegsdorf um 1900; Zw 4: Schranner, Nandlstadt um 1930). ES

Noten: dB 37, VMA/ES/HM. Tonauf.: 26./27.3.2004, Vagen, Ltg. Hubert Meixner.