Text zu: "I bitt di geh, Franzl, schaug mi nimma o" - Franzl und Kathl

Bei diesem Duett geht es um einen Streit zwischen zwei Liebenden. Sie werfen sich gegenseitig alle möglichen Eigenheiten vor, Beleidigungen an den Kopf, bekennen sich zu gegenseitiger Abneigung und beteuern, dass sie jederzeit auch einen anderen Partner haben könnten. So wird gefoppt, gestichelt und übertrieben, bis es zum Schluss um Abschied und echte Gefühle geht – und sie wieder zueinander finden.

1. Sie: I bitt di geh, Franzl, schaug mi nimma o!
   Er: Ja, Kathl, geh sag mas, was hab i dir to?
   Sie: Du bist a falscha Bua, des sag da i!
   Er: Ja, Kathl, du redst heut ganz daikat mit mi!
   Sie: Kurzum, i mag di net, du schiache Last!
   Er: I mag di a net, ja daß dus grad woaßt!
   Sie: Wegn meina na geah ma ausananda nur gschwind,
   Er: a andane Muatta hat ar a liabs Kind!
   Beide: Wegn meina na geah ma ausananda nur gschwind, / a andane Muatta hat ar a liabs Kind!
2. Sie: Du bist mir zwida, glabs mir sicherlich!
   Er: Und i bin recht froh, wann i di nimma siech!
   Sie: So oani wia i bin, kriagst a koani mehr!
   Er: O, zehn an kloan Finga, so glab is auf Ehr!
   Sie: Kurzum, i mag di net zu meinem Mo!
   Er: Und wannst mi a möchtest, so beiß i net o!
   Sie: Wegn meina na geah ma ausananda nur gschwind,
   Er: a andane Muatta hat ar a liabs Kind!
   Beide: Wegn meina ...
3. Sie: Und wannst amal furt bist, derfst nimma zu mir!
   Er: Du derfst di net fürchtn, i kimm net zu dir!
   Sie: An Sunnta, da führt mi a andra Bua aus!
   Er: Und auf mi wart scho lang a andare drauß!
   Sie: Zwar is ma an dir meina Lebtag nix glegn!
   Er: Und i hab di halt a no zu koana Zeit mögn!
   Sie: Wegn meina na geah ma ausananda nur gschwind,
   Er: a andane Muatta hat ar a liabs Kind!
   Beide: Wegn meina ...
4. Sie: Tatst du mir schö, na war i a wieda guat!
   Er: Gar net drodenka, laf liaba glei furt!
   Sie: Wart, Franzl, du wirst no gwiß woana um mi!
   Er: Na, na, du, koan Zacha vogiaß i um di!
   Sie: Moanst, es is mir ernst? Es is nur a Spaß!
   Er: Und wenn dir a ernst war, so scheuch i net dei Gfraß!
   Sie: Wegn meina na geah ma ausananda nur gschwind,
   Er: a andane Muatta hat ar a liabs Kind!
   Beide: Wegn meina ...
5. Sie: Na, pfüat di God, Franzl, und bleib recht gsund!
   Er: Ja, pfüad di God, Kathl, und schlaf kuglrund!
   Sie: I ko dir net feind sei, i hab di so gern!
   Er: Ja, Kathl, i ko dir a net falsch werdn!
   Sie: Ja, Franzl, wannst mi gern hast, na bleibn ma beinand!
   Er: Ja, Kathl, i hab di gern, da hast mei Hand!
   Sie: Wir lieben einander a so wia vorher,
   Er: wir leben in Frieden und zanken nicht mehr!
   Beide: Wir lieben einander a so wia vorher, / wir leben in Frieden und zanken nicht mehr!

Qu: KP, S. 237-239, "Gesungen von Anni und Joseph Bauer, Gaissach bei Tölz, 4.10.27. Blümml, Nr. 41 mehr Text, aber meine Melodie ist besser." TA: VMA/TRL-0010; Karin Stocker (auch Gitarre), Teising, und Toni Meier, Landshut; 8.6.1991, TH Hittenkirchen.