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Quellenhinweis zu: Klarinetten-Halbwalzer ("Drei Halberte", "Landler")

Viele der im Leitzachtal überlieferten Tanzmelodien finden sich in dicken, handschriftlichen Notenbüchern. Die meisten Melodien davon sind Landler (8-taktig) und Halbwalzer (16-taktig), die gewöhnlich in langen Reihen in gleicher Tonart mit den "Übergängen" (2. Teile, Zwischenspiele in anderen Registern) verbunden als "Schar" gespielt werden. Eine solche "Schar Halberte" besteht meist aus 3, 4, oder 5 Halbwalzern mit den entsprechenden "Übergängen".
Nach dem Eingang erklingen 3 Klarinettenhalbwalzer (je 16 Takte mit Wiederholung). Die 8-taktigen Übergänge zwischen den Klarinettenhalbwalzern führen das Akkordeon und die Posaune aus. Den "Schlusslandler" (andernorts auch "Tour-Aus") mit Ausfall in die 4. Stufe beginnen das Akkordeon und die Posaune in der Manier eines "Übergangs", zur Wiederholung kommen die Klarinetten dazu. Diese "Schar Halberte" ist ein Beispiel für das heutige auswendige Musizieren in regional überlieferter Weise mit eigenen improvisierten Zutaten.

TA: Fischbachauer Tanzlmusi; Studioaufnahme des BR, 3.10.1972 (72/10614, "Landler" – "lustig").
N: Halbwalzermelodien aus Notenhandschriften und "Übergänge" aus musikalischer Überlieferung finden sich in der Dokumentation "Fischbachauer Tanzlmusi", VMA 1992, S. 54 ff.