Text zu: "An Land heraußd gfreuts mi gar nimmer"

Arbeit und Steuern verleiden dem Bauern das Leben, er möchte lieber ein Wirt sein

1. An Land heraußd gfreuts mi gar nimmer, / da mag i halt gar nimmer bleibn, / denn alls möcht da d'Landleut grad stimma, / koa Geld woaßt ja so net aufz'treibn. / Und wannst da a Maßerl willst kafa, / hoaßts: der Bazi möcht alles vasaufa! / No, den Schimpf ko i nimmer votragn, / den vakocht ma jetz nimmer mei Magn.
2. Neuli hab i a Gschicht ghabt, a schene, / hab i d'Steuern ghabt all zum Dalegn, / werd ma 's Geld wieder um fuchzg Pfenning zweni, / hab nimma mehra ghabt im Vermögn. / Da bin i fei scho so umanander, / von oana Tür nei zu da andern, / denn wennst' as net zahln konnst glei, / hoaßts: Versteigern mir eahm a paar Zentner Heu!
3. Mei Häusl wennst oschaugst, muaßt lacha, / hat hint und vorn koane guatn Wänd. / Neuli hats amal ogfangt zum Kracha, / hat mas da Goaßbock mit de Hörner eigrennt. / Ja, da bin i fei herzli dakemma, / Leut, derfts mas net in übi nehma, / da hats da scho pumpert und kracht, / denkt ha i ma: Jetzt gehts dahi! Guate Nacht!
4. De Kinder habn a bei mir dagebn, / wenn i zähl, daß i herzli dakimm. / Vier Deandl schaugn aus als wias Lebn, / und Buam san eah a so a siebn. / Bald raffa, bald woana, bald betn, / an Haus drinn is des oft a Mettn, / daß d'Leut, de auf der Straß drauß gehn vür, / moan, es san lauter Ochsn und Küah.
5. Jetz bin i halt gsinnt zum Verkafa / und schau ma uma Wirtshäusl um, / denn da, wenn mi dürscht, ko i saufa / und sitznbleibn drinn in da Stubn. / Kimmt a Gast, trinkt a Maßl a viere, / nacha werd er a weng damisch und bieri, / nacha schreib i eahm a Maßl z'viel o, / machas die Kellnrina uns akrat aso.

Qu: KP, S. 28, "Vorgesungen von J. Buchner, genannt Gams, Bergen bei Traunstein, 14.11.27" TA: Sepp Berthold (Weildorf) u. Hans Haitzer (Siegsdorf), TH Hittenk., 9.5.1992, TRL 0144