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Text zu: "Bin a lebfrischer Schütz"

Der Wildschütz benutzt die Alm als Ausgangspunkt für sein "Gamserl schiaßn". Die Sennerin lädt ihn zum Dableiben ein, die beiden verbringen die Nacht miteinander. Am anderen Morgen deprimiert der Wildschütz die Jäger, die ihn fangen wollen.

  1. Bin a lebfrischer Schütz, geh auf d'Alm mit meiner Bix, / möcht ma a a schöns Gamserl schiaßn. / Wann mi d'Senndrin sah, wia dafrorn als i wa, / da kunnt i glei dableibn müassn. / Sie nimmt mir mei Bixal und hebt mirs brav auf, / tragts aussi ins Kammerl, stellt 's Mehlhaferl drauf. / Sie kocht mir an Strudl, tuat Weibirl drei, / bei der Nacht kunnt i schlafa nebn sei.
  2. "Geh, Wildschütz, bleib da, ziahg Strümpf und Schua a, / i trikat da 's scho bein Foia, / du bist ja waschnaß, von herw'an in Gras, / weis oiwei gro Weda is hoia. / Und des Dableibn bei dir, ja des war ja mei Freid, / denn auf d'Alm kemmand her weni solchene Leit, / seltn a Jaga, der tat mi net frei, / abar a lebfrischa Wildschütz muaß sei."
  3. So bleib i halt da, reibs Zindbuiva o, / daß 's Bixal an Blitz wega geht, / in da Fruah steh i auf, nachad is nu net aus, / und nimm aufn Gamsberg mein Weg. / Und d'Sunn is aufganga, weis Weda is schö, / da siahg i zwee Gamsal im Gwänd dromat steh, / da schiaß i glei aufi, daß Bixal hat knallt / und 's Gamsal zu mir aba fallt.
  4. Schau 's Gams net lang o, ho eahm 's Kres aussa to, / und richt ma glei 's Band her zum Tragn, / i ho 's net vahofft, aba gschehgn is scho oft, / daß d'Jaga mein Schuß scho ghört ham. / Da steig i glei eini ins schärfeste Gwänd, / bis daß de zwee Jaga vor meina dastehnd: / "Halt, Spitzbua, dei Bix und dei Gams muaßt ins gebn, / sinst kosts da dei Bluat und dei Lebn!"
  5. Hab 's Gams nieda to, pack glei allzwee o, / und habs aufn Bodn niedagschlagn. / Sie ham 's Trenzn ogfangt, sand auf und davo, / jetzt ko mas bein Teifi dafragn. / Für an lebfrischn Schützn, des is halt a Freid, / zwee Jaga wannd kemmand, dia hamd ja koa Schneid, / zwee Jaga wannd kemmand, es macht eahm nix draus, / er jagts glei zum Teifi obnaus.

Qu: KP, S. 142, "Bekommen von den Geschwistern Pepi und Berta Schiefer, Laufen, Obb. Vorsängerin Kathi Pfingstl, Bauerntochter aus Punschern bei Teisendorf. ... Ich möchte auch das Lied aus dem Grunde bringen, damit man sieht, wo es gesungen wird." TA: Hannerl und Fredl Wallner, Berndorf/Salzburg, TH Hittenkirchen, 13.10.1991, TRL 0064