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Text zu: Der kalte Janscheck

Über den Jäger Janscheck und den erschossenen Wildschützen Gollner ließ sich bisher wenig herausfinden. Ein Josef Janscheck (1863-1928) kam nach Auskunft seines Enkels in den 1860/70er Jahren mit seiner Familie aus Böhmen nach St. Jakob/Salzburg. Er heiratete 1896 die Berchtesgadenerin Rosalia Winkler und zog nach Marktschellenberg. Der Jäger Janscheck könnte ein Bruder Josefs gewesen sein, der gut Zither spielte und um 1880 im Berchtesgadener Land arbeitete. Wer weiß mehr dazu?

  1. Es gingen einst vier Schützen aus / hinaus ins Hochgebirg, / daß einer nicht mehr wiederkam, / das wußten nicht die vier.
  2. Und als sie auf dem Berge warn, / da hörten sie zwei Schuß, / der dritte fiel gar bald darauf / einem Schützen durch die Brust.
  3. Die Schützen griff ein Schaudern an, / sie wurden todesbleich, / als da ihr bester Kamerad / schon lag als kalte Leich.
  4. Es war an einem Sonntag Vormittag, / wo dieses Unglück gschah, / und noch am selben Nachmittag / ein Brief geleget war.
  5. Der Pfarrer schickt gleich Leute aus, / zu suchen in dem Wald, / daß doch dem Mann die geweihte Erd / zukam wie Gott gewollt.
  6. Und Anton Gollner war sein Name, / kaum 32 Jahr, / er von dem kalten Janscheck einst / im Wald erschossen war.
  7. Wenn Janscheck einstmal sterben wird, / wird kommen vors Gericht, / wie wird er wohl erschrecken dann, / wenn Gott ihm 's Urteil spricht.
  8. Nun höre ich zum singen auf, / wir wissns selber nicht, / es wird ihm wohl kein Mangel sein, / mia hams uns selber dicht.

Qu: KP, S. 123 (nur Text), "Handschriftlich bekommen von Herrn Graf Courten aus Miesbach. Der kalte Janscheck war Jäger bei Graf Arco in Berchtesgaden; er hat zwei Wilderer erschossen und wurde später gebunden und eingesteint, aber gerettet. Der Pfarrer wollte ihn nicht beerdigen. Herr Graf Courten hat das Lied vom Jäger Brandner aus Ruhpolding erhalten." Melodie EBES 1996 nach überlieferten Motiven.
TA: Sebastian Irlinger, Akkordeonbegleitung Hans Auer, VMA Bruckmühl, 7.1.2004, ES.