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Text zu: Das Vierte. Am Brunnen vor dem Tore
- Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum; / ich träumt' in seinem Schatten so manchen süßen Traum. / Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort; / es zog in Freud' und Leide zu ihm mich immer fort, / zu ihm mich immer fort.
- Ich musst' auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht; / da hab' ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht. / Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu: / "Komm her zu mir, Geselle, hier findst du deine Ruh, / hier findst du deine Ruh!"
- Die kalten Winde bliesen mir grad' ins Angesicht; / der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht. / Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort, / und immer hör' ich's rauschen: "Du fändest Ruhe dort, / du fändest Ruhe dort!"
T: Wilhelm Müller (1794-1827), Dessau 1821/22. M: Franz Schubert (1797-1828), Wien im Jahr 1827.