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Text zu: "Wach auf, wach auf, mein frommer Christ"
Jesus nimmt Abschmied von den Menschen. Er sagt ja zu seinem vorgesehenen Leiden.
- Wach' auf, wach' auf, mein frommer Christ, / weil heut der Tag der Todsangst ist. / Wir loben dich, Herr Jesu Christ, / weil du für uns gestorben bist.
- Am Ölberg dort liegt hingestreckt / mein Jesus ganz mit Schweiß bedeckt, / und seine Seele, die mich liebt, / ist tief bis in den Tod betrübt.
- Von Tränen ist sein Antlitz naß, / er ruft zum Vater: "Vater, laß / den bittern Kelch vorübergehn, / doch wie du willst, so laß geschehn."
- Zur Erde fließt herab wie Schweiß, / sein heilges Blut, sein Blut so heiß; / ein Engel kommt und stärket ihn, / reicht ihm den Kelch des Leidens hin.
- "O Vater," spricht er noch einmal / und wiederholt's zum drittenmal, / "o Vater, nimm den Kelch von mir, / doch wie du willst, gehorch ich dir."
- Warum, o Jünger, schlafet ihr? / Erwachet, schon ist Judas hier. / Wie schleichet der Verräter hin / und grüßt so falsch und küsset ihn.
- O sehet hin, sie binden schon / gleich einem Mörder Gottes Sohn; / erwachet, Jünger, sehet dort: / Sie schleppen euren Meister fort!
Trad.: Ölberglied aus dem Waldviertel, Slg. Gabler: Geistliche Volkslieder. 1890. Nr. 112. V.: BH 45, S. 14. TA.: TGV 0245, Anneliese Forster, 10.4.1994, Kloster Seeon.