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Text zu: Als ich endlich das Decret in der Tasche hatte,

Als ich endlich das Decret in der Tasche hatte,
nützte mir das Schweigen auch nicht mehr. Zuerst entdeckte ich es meinem liebenswürdigen und äußerst wissenschaftlich gebildeten Pfarrer Lirch. "Jetzt bleibe ich auch nicht mehr", sagte er in der ersten Ueberraschung. Und er hielt Wort. Er bekam einen neuen Lehrer, der ihm in keiner Richtung entsprach, und so übersiedelte derselbe nach Zeizertshofen, wo er noch als hochverehrter Pfarrer, Decan und Districts=Inspector lange Jahre wirkte.
Ich übersiedelte nun nach einem solennen Abschiede nach München und wurde dort im kgl. Palaste einquartiert.
Nach einigen Tagen bat ich um Audienz bei meinem guten Könige, um ihm meinen Dank zu Füßen zu legen. Ich hatte nun oft Gelegenheit, vor den hohen und höchsten Herrschaften zu spielen. Während meines hiesigen Aufenthaltes kaufte mir mein guter höchstseliger König eine Pedalharfe. So verlebte ich recht angenehme fünf Monate. In der Zwischenzeit besuchte ich meine lieben Eltern, um ihnen diese Freudennachricht persönlich zu überbringen. Mein alter Vater meinte: "Nun weiß ich nicht, soll ich lachen oder weinen."