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Text zu: Im Jahre 1862 gegen Ende Oktober

Im Jahre 1862 gegen Ende Oktober
wurde unsere gewaltsame Entfernung aus dem schönen und unvergeßlichen Hellas bewerkstelligt. Nicht nur daß wir Deutsche Land und Leute schwer verließen, viel trauriger war der Abschied von Haus und Hof, welch letzteren ich mit einer Terasse mit der Aussicht auf das Meer und mit prachtvollen Pfefferbäumen geschmückt hatte. Ich mußte mich in das Unvermeidliche fügen und packte das Nothwendigste und fort ging es in die alte Heimath, nachdem mir dieses schöne Land eine zweite geworden war. Wir kamen am Allerseelentage im Jahre 1862 in München an. Nach 14 Tagen wurden 20 Familien vom griechischen Hofe entlassen, darunter auch meine Wenigkeit. Ich ging nun zur kgl. Regierung, zeigte meinen Rücktritt vor, den ich mir anno 1850 von der kgl. Regierung erbeten und unterbreitete Herrn Regierungsrath Eggert die Bitte, mir einen Schuldienst zu verleihen, da ich jetzt 10 bayrische und 12 griechische Dienstjahre nachzuweisen hätte. Er meinte, es sei jetzt gerade kein Schuldienst frei, aber eine Hilfslehrerstelle wollte er mir einstweilen geben. Damit war ich nicht einverstanden. Ich dachte, du hast auch noch etwas anderes gelernt, als wie Schule halten und kaufte mir mit Beihilfe edler Menschenfreunde in Salzburg auf dem Mönchsberge ein kleines Oekonomiegut.
Hier verdoppelte ich meinen Eifer mich im Zitherspiel so viel wie möglich auszubilden, da ich hier eine viel edlere Musik für die Zither kennen lernte, und eben durch Unterrichtgeben einen Nebenverdienst erwerben wollte.