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Quellenhinweis zu: "Weber-Heiß" - Boarischer

"Weber" ist ein Hausname und "Heiß" ist die Dialektbezeichnung für "Matthäus". Dieser heute in der Volksmusikpflege weit verbreitete Boarische dürfte ursprünglich aus dem Pongau stammen und findet sich in verschiedenen Notensammlungen der Volksmusikpflege. FS.
Bei Sepp Kufner heißt er "Da Bischofshofner", bei S. Schätzl (Notenbuch des Brandstätter Wastl) "Pongauer Bayrischer". Erster Teil und Trio sind überall gleich. Der 2. Teil dagegen differiert, wobei die Versionen von Kufner und Brandstätter übereinstimmen. In der Geigenmusikfassung von Tobi Reiser ist ebenfalls ein anderer 2. Teil notiert, während 1. Teil und Trio wiederum identisch sind. JR.
Der 1. Teil steht als Variante ("Schottisch") auch in den Noten von Andreas Schranner (1881-1947), Nandlstadt, der in den 1930er Jahren ein bekannter Musikmeister in der Holledau war. Der 2. Teil kommt ganz ähnlich als Anfangsmelodie in einem Rheinländer vor, den die alte Kirchdorfer Musi (Kirchdorf am Haunpold, Gem. Bruckmühl) bis nach dem 2. Weltkrieg in Blechmusikbesetzung spielte. Seit Mitte der 1970er Jahre ist in der Volksmusikpflege eine starke Suche nach harmonischen Besonderheiten zu bemerken. Beim "Weber-Heiß-Boarischen" wird dies deutlich: Die Begleitung des Trio-Auftaktes erfolgt vielfach in B-Dur und wird besonders stark betont. VMA.

RW3. TA: Bayerischer Rundfunk, 15.07.1964 (BR64/3924). N: S.10/11.
Anm-TA: Erstmals bei den RW-Aufnahmen ist hier die nachträgliche Hallbeimischung in unnatürlicher Deutlichkeit hörbar.