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Text zu: "So pfüat di Gott, du schene Welt"

Der alte Bauer benennt im Liedtext um 1800 den ihm zustehenden Austrag, u.a. "Salz".

  1. So pfüat di Gott, du schene Welt, / und hab ma nix verübi! / I nimm mein Ranzen und mei Geld / und geh ins Austragsstübi. / Da leb i in da stillen Ruah / und lass die Junga hausen, / und gebnt ma se ned z'fressen gnua, / so tua i mir was mausen.
  2. Schmalz, Milli, Mehl und Oar und Salz / steht alls an Austragzettl. / Aft friß i nix als Oar und Schmalz / und Muas und woazan Knödl. / Da schlaf i oft bis auf Mittag; / so guat hats ja schier koana! / Geit mir da Tod den letztn Schlag, / so derf um mi neamd woana.

Qu: Lied eines alten Austragsbauern. August Hartmann veröffentlicht in seinen "Volksschauspielen" (Leipzig 1880. S. 221 ff) das Spiel Nr. 27 "Hans Nord" wie er angibt "nach einer Handschrift und einer fast vollständigen mündlichen Mittheilung" (S. 183) als eines der brauchtümlichen Drischlegspiele aus dem nördlichen Rupertiwinkel um die Stadt Tittmoning. Den Erzählungen seiner Gewährsleute folgend nimmt Hartmann an, dass diese Spiele und eine Reihe weiterer Szenen und Lieder von dem 1823 in Elsenloh bei Kay verstorbenen ehemaligen Salzburger Studenten Ferdinand Joly stammen. Die Titelfigur des Spieles "Hans Nord" - ein alter Bauer - singt nach seinem ersten langen Auftrittstext ein zweistrophiges "Lied eines Austragsbauern". Die Melodie ist von Hartmann nicht überliefert. Im Gegensatz zu Cesar Bresgen (vgl. Der Scholi - Liederbuch. Wien 1984. S. 31) haben wir den Text mit einer zur damaligen Zeit in der Region gebrauchten Melodie in Zusammenhang gebracht, die Hyacinth Abele im Original vor 1880 bei Tittmoning aufgezeichnet hat (Volksschauspiele, S. 195, Mel. 32, "Den Bauern geht das Ding nimmer ein ..."). EBES/VMA 1994/95. Dr: Lh 3, S. 33. TA: Hans Bruckner (Pittenhart); Kloster Seeon 21.5.1995; VMA TLP 0062.