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Text zu: Kinderreime und Sprüche - Teil 1

Gerade auch in den spielerischen Reimen und Sprüchen der Kinder kommt das Salz vor.

    Backe, backe Kuchen, / der Bäcker hat gerufen. / Wer will guten Kuchen backen, / der muss haben sieben Sachen: / Eier und Schmalz, Butter und Salz, / Milch und Mehl, / Safran macht den Kuchen gehl. / Schieb, schieb in Ofen nein!

Qu: Eines der bekanntesten Kinderlieder im deutschsprachigen Raum (unzählige Varianten im Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg, DVA K II 20), das in dieser Spruch- und Melodieform von fast allen Volksliedsammlern aufgezeichnet wurde. Dr: Lh 3, S. 11. TA: Kinder aus Inzell und Siegsdorf: Andreas Nöhbauer (9 Jahre), Angela Palme (8 J.) mit Hannerl Bauer (Musikschule Inzell); Kloster Seeon 19.-21.5.1995; VMA TKJ 0072.

    Miezale, Moizale, / was werd ma kocha? / Salz is koans, / Schmalz is koans, / Haferl is brocha.

Qu: Aufgeschrieben von Balthasar Schüttelkopf im Glantal 1907. Veröffentlicht von Anton Anderluh (Kärntens Volksliederschatz, Abteilung Brauchtumslieder, II. Band, Seite 117, Nr. 269. Klagenfurt 1970), vgl. auch DVA K IX 64. B: Mundart, VMA/Kinder. TA: Susanne Kammel (9 J.); Kloster Seeon 1995; VMA TKJ 0061.

    Hei, hei, hei, sagt mein Weib / Haferl ist mir z'brochen, / hab kein Salz, hab kein Schmalz, / Supperl soll ich kochen. / Muaß ich g'schwind zum Jahrmarkt laufen / und ein andres Haferl kaufen. / Haferl hin, Haferl her, / krieg koa solches Haferl mehr.

Qu: Kinderreim, enthalten in der Kinderliedersammlung von Dr. Leopold Bein in Graz, an den Steirischen Arbeitsausschuß gesandt am 7.11. 1909 (im DVA, A 12311) mit der Angabe: "Vorwiegend oder nur unter Mädchen gesungen oder gesprochen". B: VMA/Kinder. Dr: Lh 3, S. 15. TA: Andreas Nöhbauer (9 J.) ; Kloster Seeon 1995; VMA TKJ 0062.

    's Rösserl tean ma bschlagn, / auf Hall tean ma fahrn / um a Fassl Salz, / ins Ötschtal um a Schmalz, / nach Füssen um an Kern; / des isst mei Büabei gern.

Qu: Mundartlicher Kinderreim aus Nassereit/Tirol mit Bezug zur Salzstadt Hall, veröffentlicht von Anton Renk in der "Zeitschrift für österreichische Volkskunde" (Wien 1896, S. 104). B: Obb. Mundart, VMA/Kinder. Dr: Lh 3, S. 12. TA: Barbara Dufter (10 J.); Kloster Seeon 1995; VMA TKJ 0063.

    Mädel, was hast du, was tragst in deinem Bündl? / Mehl und Schmalz / und ein Salz / für mein kloans Kindel.

Qu: Kinderreim u.a. aus Hohenzollern, Schönhengstgau und Stuttgart (DVA, K II 337). B: Obb. Mundart, VMA. Dr: Lh 3, S. 11. TA: Eva Jehnicke (10 J.); Seeon 1995; VMA TKJ 0065.

    Salz und Brot macht Wangen rot, / aber Butterbröter / machen sie noch röter, / und ein belegtes Butterbrot, / macht das beste Wangenrot.

Qu: Kinderreim u.a. aufgezeichnet in der Grafschaft Ruppin 1898, Slg. Haase (DVA, K IV 16). B: VMA/EBES. TA: Susanne Kammel (9 J.); Kloster Seeon 1995; VMA TKJ 0066.

    Butter wie Schmalz, / Zucker wie Salz, / Pfeffer geht auf, / wer's fangt, der schmeißt drauf.

Qu: Auszählvers (DVA, K XIV 366, B 39793 und 39798 von Deutschen Siedlern in Pennsylvanien/USA, A 14387 aus der Rheinpfalz), weitere Aufz. in der Slg. Horak für Tirol und Oberbayern. Dr: Lh 3, S. 11. TA: Andreas Nöhbauer (9 J.); Seeon 1995; VMA TKJ 0067.

    Rösserl b'schlagn, Rösserl b'schlagn, / auf Münka tean ma fahrn / um a Fuda Salz, / um a Fuda Schmalz / um a Fuda Fiselboa / ziahgt mei Rösserl alls alloa. (Kind auf die Fußsohlen patschen)

Qu: Weitverbreiteter Kniereiterreim (DVA, K II 389), hier von einer ca. 70-jährigen Frau aus Weilheim, aufgezeichnet von Frau Lehrer Obermair mit Brief aus München vom 22.III.1900 (DVA, A 179280; Material des Vereins für bayer. Volkskunde und Mundartforschung). B: VMA. Dr: Lh 3, S. 12. TA: Sabine Plenk (10 J.); Seeon 1995; VMA TKJ 0064.