Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: "Ziahgts o, meine Rössl"

Neugestaltetes Fuhrmannslied nach historischen Quellen aus dem Berchtesgadener Land.

  1. Ziahgts o, meine Rössl, / ziahgts übern Hallthurm, ziahgts übern Hallthurm. / Ins Land müaß ma aussi bei Regen und Sturm. / Ins Land müaß ma aussi bei Regen und Sturm.
  2. Hiatz hab i zwoa Rössei, / an schwargladna Wagn, an schwargladna Wagn. / A Salz fahr i aussi und s'Troad fahr i hoam. / A Salz fahr i aussi und s'Troad fahr i hoam.
  3. Und z'Reichahall draußn / is a lustiges Lebn, is a lustiges Lebn, / |: da tuats oft an Gspaß mit da Bräukellnerin gebn. :|
  4. Hiatz habn halt mir Salzfuhrleut / bald nix mehr z'toa, bald nix mehr z'toa. / |: Sie baun ja a Bahn mit an Gleis aufn Roan. :|
  5. De Fuhrleut san lustig, / hams a Geld oder koans, hams a Geld oder koans. / |: Verkaf ma a Salz, kriagn ma glei wieder oans. :|

Qu: Die Melodie dieses Fuhrmannsliedes hat Otto Peisl von Anna Labermeier aufgezeichnet. Sie findet sich in der Sammlung Oberpfälzischer Volkslieder von Hans Seidl (vgl. SMZ, 1958, S. 44) und ähnelt Schnaderhüpflweisen, wie sie schon Herzog Max in Bayern (1808-1888) aufgeschrieben hat. Auf der Grundlage dieses Fuhrmannsliedes haben wir 1995 den Text nach historischen Angaben neu gestaltet (vgl. A.Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Berchtesgaden 1929. S. 288 f). Die letzten Salzfuhrleute, die täglich - bis zur Eröffnung der Bahnlinie nach Berchtesgaden im Jahr 1888 - Siedesalz von der Saline Berchtesgaden zu den Salinen Reichenhall, Traunstein und Rosenheim fuhren, kamen alle aus Bischofswiesen. Im 19. Jahrhundert gab es auch noch Bauernfuhrwerke, die das Salz auf eigene Rechnung in Berchtesgaden kauften und auf ihren Fahrten nach Altötting, Passau und Regensburg verkauften. Auf dem Rückweg wurde Getreide, Schmalz, usw. transportiert. EBES. B: VMA und Sänger. Dr: Lh 3, S. 38. TA: Stoaner Sänger: Sepp, Christa und Rupert Steiner und Reinhold Steiger (Traunstein); Kloster Seeon 19.5.1995; VMA TLP 0064.