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Text zu: "Warum hat der Schöpfer uns Menschen erschaffen" - "Sternsinger-Lied aus Laufen und Oberndorf"
Im Laufener "Adam-und-Eva-Spiel", das nach Hartmann möglicherweise auf Hans Sachs (Nürnberg) und die "Oberuferer Weihnachtspiele" zurückgeht, erzählen die Schiffleute die Erschaffung der Welt und den Sündenfall der ersten Menschen in ganz einfacher aber sehr tiefsinniger Weise (vgl. Neufassung "Es wird ein Stern aufgehen" Adventspiel VMA 1998). Das Schlusslied stellt die Frage:
- Warum hat der Schöpfer uns Menschen erschaffen? / Dass ma eahm liaben, anbeten und ehrn. / Der Adam im Paradies hat ruhig gschlafn, / da macht'r eahm a Weiberl, die Welt zu vermehrn. / Er nahm da vom Adam a Rippn heraus / und macht eahm a kreuzsaubers Dianderl daraus, / er tuat eahms vorstelln und lasst eahms oschaun, / z'letzt tuat er eahms ganz zura Köchin vertraun.
Qu: KP, S. 407, "Hartmann, Volksschauspiele in Bayern u. Österreich, gesammelt, Leipzig 1880, S.47: 6 Strophen; es ist das Schlußlied des Laufener Adam-und-Eva-Spiels. 1. Strophe, letzte Zeile, haben sie bei mir aus der Hartmannschen Gehilfin eine Köchin gemacht. Die Melodie ist auch wieder etwas verändert. Hartmann ist nicht so verkünstelt. Ich möchte diese Lieder nur bringen, um zu zeigen, was im Laufe der Zeit alles damit geschieht." Die Anmerkung Kiem Paulis ist ein schönes Beispiel dafür, dass Texte und Melodien von Volksliedern ständig variiert und verändert werden. TA: Sepp Berthold, Weildorf; Hans Haitzer, Erich Gimpl, Eisenärzt; 9.5.1992, TH Hittenkirchen, VMA-TRL 0147.