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Text zu: Maxei vo Kammerlouh - "A Liadl is dicht worn ..."
In diesen lebhaften, sehr frei vorgetragnen Versen in Schnaderhüpflmanier (gereimt als Zweizeiler) wird die Geschichte von einem lokal bekannten Wildschützen mit dem Vornamen "Max" erzählt, der aus dem Weiler "Kammerloh" stammen soll. Drei Jäger stellen ihn bei der Pirsch auf einen Rehbock am frühen Morgen. Der Wildschütz flieht unter Zurücklassung von Gewehr, Pulver und Blei zu einem Dirndl. Dort wird er von den drei mit Namen benannten Jägern gestellt und nach dem Auffinden seines Gewehres gefesselt, eingesperrt und vor Gericht geführt. Zur Freude der (Waakirchner) Jäger erhält er 6 Wochen Arrest. In dieser Zeit dichtet er unter Verwendung seines vollen Namens (Max Herndl?) dieses Lied - voll Stolz, dass er nicht im Wald beim Wildern, sondern in einem Haus (durch Verrat?) gefangen genommen wurde.
- A Liadl is dicht worn, des Liadl is grecht, / wias an Maxei vo Kammerlouh, an Wildschützn, geht.
- Wias an Maxei hat ganga, des wissn d'Leut scho, / dass eahm d'Jagasbuam feind san, weil er 's Wildschiaßn ko.
- A da Fruah geht er furt als a lebfrischa Bua, / nimmt sei Büchsei auf d'Achsl, geht an Rehböckei zua.
- Er woaß, wo die Rehei stehn, holts auf da Weid, / Jaga san a draußd, ham aba koa Schneid.
- A Reh hat er gschossn, is daherkemma stad, / ham d'Jaga glei gmoant, wenn i 's Büchsei weg tat.
- Zwegn an Büchsei wegtoa ha i gar nix an Sinn, / bist a Floingfanga-Jaga, mit dir wag is gschwind!
- San glei a drei kemma, da Hund is dabei, / da ha i ma denkt: "Maxei, jetzt valierst d'Schneid!"
- I ha mi nia viel lang bsunna, bi glei davogsprunga / mit da Bix unterm Schnee und bi aus über d'Höh.
- Pulver und Blei ha i a wega to, / wenn d'Jaga glei kemma, dass i nix bei mir ha.
- Da geh i halt abi, geh hi bis an Weg, / kehr bei an schön Dirndl ei, wei mi gar a so dürscht.
- Da trink i a Maß Bier, will roasn dahi, / da kemma drei Jaga und fragn glei um mi.
- "A da Stubn sitzt a drinn, hat a Schneid, dass alls rauscht, / an Rucksack am Buckl, an Tirolahuat auf."
- Da kemmas glei eina, sitzn zuawi zu mi, / sie fragn mi glei aus, wo i herkemma bi.
- I ha was freundli erzählt, dass i vo hoam aba geh, / an Holz ko i a net geh spaziern mitn Jaga an Schnee.
- Sie ham mi nimma lang gfragt, ham mi glei mitgnomma, / da Karl und da Glos und da Katznfanga.
- Da führns mi halt aufi beim Hagebaum für, / führn mi halt hi, wo is zerst gwesn bi.
- Da ziachans mei Büchsei glei raus unterm Schnee, / sagn glei: "Du Spitzbua, wo hast denn dei Reh?"
- Dass i a Reh gschossn ha, tua i an Jaga laugna, / es is ma mei Büchsei grad a so losganga.
- Ham nimma lang gfragt, ham mi bundn mit ra Schnur, / und führn mi aufs Landgricht als wia an Spitzbua.
- Wias ans Landgricht san kemma, toans d'Jaga stimma, / dass drei sölla Batzi an kloan Schützn bringa.
- Da toans mi ins Amtshaus in a extra Zimma, / da sitzt da kloa Maxei, aus ko a nimma.
- Arrest han i kriagt, muaß sechs Wocha bleibn, / des werd de Waakircha Jagasbuam gfreun.
- Arrest han i kriagt, tuat mi net vodriaßn, / zweng an Stehln bin i net drinn gwen, zweng an Wildbratschiaßn.
- Wer hat mi gfangt, wer hat mi bracht? / Da Karl und da Katzara und da langhaxat Glos.
- Bals an Maxei geh sehgn, ham d'Jaga an Stolz, / anan Haus hams mi gfangt, aba net anan Holz.
- Das Liadl is dicht worn, das Liadl is gwandt, / des hat da Max Herndl dicht als Arrestant.
Qu: KP, S. 136-137, "Handschriftlich aus dem Liederbuch Theresia Straßmaier, geboren am 18. August 1860, Kaps, Gem. Großhöhenrain (Bamerin Bockl), herausgeschrieben in Unterdarching, 1928." Melodiezuweisung zu den Texten und Singform, EBES 2011. TA: Anna Maria Hagn, Valley; Florian Burgmayr, Warngau; 5.3.2011, VMA.