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Quellenhinweise zu: Der Grenadier

Zweimal ist vom Aufbruch die Rede: Im Gedicht oben Nr. 6 durchwachsen mit viel Wehmut und Trauer, in diesem Lied Nr. 7 ganz im Gegensatz dazu triumphierend. Der Hinweis auf die griechischen Farben ist deswegen interessant, weil hier der Dichter das griechische Blau und Weiß besingt. So sieht man, dass die bayerischen und griechischen Farben aus Zufall gleich waren und es nicht so ist, wie dann oft kolportiert wurde, dass mit dem weiß-blau der Bayern auch die griechischen Nationalfarben erwählt worden sind. (JM)

  1. Ich bin ein Bayer, stamm' von tapfern Ahnen, / Die ihre Treu' dem Vaterland erprobt; / Mit frohem Muthe folg' ich Otto's Fahnen, / Der, Hellas Heil zu gründen, sich gelobt; / Ich wechsle nicht die ruhmgekrönten Farben, / Auch dort lacht Blau und Weiß im hellen Schein; / |: Wie meine Ahnen für ihr Bayern starben, / will ich ein Bayer auch in Hellas seyn. :|
  2. Dem Sohne Ludwig's hab' ich Treu' geschworen; / Ich halte sie, dann ist auch Gott mit mir; / Zu Otto's Schutze bin ich auserkoren; / Ich steh' für Ihn, ein braver Grenadier! / Ob Fels' und Eich' im wilden Sturme splittern, / Ich stehe fest in meiner Brüder Reih'n! / |: "Mit Gott für Otto!" - Könnt' ich da erzittern? - / Ich will ein Bayer auch in Hellas seyn! :|
  3. Ihr Brüder alle, die wir's redlich meynen, / Um uns schlingt Lieb' und Treu' ein festes Band; / "Ein Mann für Alle, Alle stets für Einen!" / Darauf reicht Euch der Grenadier die Hand! / So weihet denn dem König euer Leben; / Setz't, wo es gilt, es muthig für Ihn ein; / |: Bleibt Ihm, dem Wittelsbacher, treu ergeben; / Wir sind ja Bayern, laßt uns Bayern seyn! :|

Qu: Der Text dieses in Varianten im 19. Jahrhundert verbreiteten vaterländisch-stolzen Soldatenliedes von einem "G. Löhner" wurde wohl erstmals am 13. Dezember 1832, kurz nachdem Otto Bayern Richtung Griechenland in Begleitung regulärer bayerischer Truppen verlassen hatte, in der Zeitung "Die Bayer'sche Landbötin" (München) mit der Angabe "(Mel.: Denkst Du daran ...)" veröffentlicht. Das Lied "Denkst du daran, mein tapferer Lagienka, dass ich dereinst in unserm Vaterland ..." ist damals modern: Nach Franz Magnus Böhme (Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert. Leipzig 1895. Nr. 96) stammt dieses Soldatenlied - an dem sich auch der Textdichter orientiert hatte - aus dem 1826 in Berlin erstaufgeführten Singspiel "Der alte Feldherr" von Karl von Holtei (1798-1880). Dokumentation und Zusammenführung VMA 2008. TA: Konrad Thalmeier, Rohrdorf; Martin Prochazka (Gitarre), Fischbachau; VMA 11.9.2010.