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Quellenhinweis zu: D'Sau - Zwiefacher

Melodie und Gestaltung: Die Fischbachauer Tanzlmusik aus dem Leitzachtal hat das Lied "D'Sau, d'Sau, d'Sau hat an schweinern Kopf" zu einem, ihrer Spielweise entsprechenden, eigenen Zwiefachen umgestaltet und damit bei Volkstanzabenden ab den 1960er Jahren schon so manches Tanzpaar ins Stolpern gebracht. Die ersten beiden langen Töne der Singmelodie im Dreivierteltakt (Teil A) bieten sich geradezu an, im Taktwechsel zum Zweivierteltakt verkürzt zu werden. In Verkehrung des Taktwechsels ist auch das beim Landlerspiel (oder bei den Halbwalzer-Touren, im Leitzachtal "Scharen") übliche Zwischenspiel (zweiter Teil, im Leitzachtal "Übergang") an passender Stelle in den Zweivierteltakt geraten (Teil B) oder ist zur Verwirrung der Tänzer auch im Dreivierteltakt belassen (Teil B').
Der Text zum Lied ist in Altbayern seit ca. 1900 überliefert. Die Melodie geht zurück auf das wohl um 1820 in Norddeutschland entstandene Lied "Du, du liegst mir im Herzen" (vgl. "Sah ein Knab ein Röslein stehn", Volkstümliche deutsche Volkslieder aus dem 19. Jahrhundert, VMA 2006, S. 17). Der in Bayern mit 4 Strophen bekannte Text lautet:

  1. D'Sau, d'Sau, d'Sau hat an schweinern Kopf / und, und vier Haxn a.
    Und, und wenn mas genau betracht, / hat's, hat's, hat's an Schwoaf a.
  2. Und, und wann ma a Messer nahm / und, und schneidt't an Schwoaf o,
    aft, aft hätt ma a gstutze Sau / und, und, und an Schwoaf a!
  3. Und, und wann ma an Siegllack nahm / und, und pickt den Schwoaf o,
    aft, aft hättst a petschierte Sau / und, und, und an Schwoaf dro!
  4. Und, und nahmst na de Sau beim Schwoaf / und, und ziahgst a weng o,
    aft, aft hättst an Schwoaf in da Hand, / und, und – d'Sau lafft davo!

B: Satz für Gitarrentrio, Petra Kleinschwärzer, 2015. N: Sph 23, S. 18-20. TA: VMA/TIV-0780; Sepp Hornsteiner, Petra Kleinschwärzer, Martin Prochazka; 14.11.2015 VMA.