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Veröffentlichungen von Wastl Fanderl (1915-1991), 1. Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern

Schon in jungen Jahren hat der Badersohn Wastl Fanderl (1915-1991) in seinem Heimatort Bergen dem Kiem Pauli nachgeeifert und Lieder aufgeschrieben. Später widmete er sich fast ausschließlich der Volksliedpflege, wobei er überlieferte Lieder und der Überlieferung nachempfundene Lieder und Musikstücke für Gruppen gleichermaßen gelten ließ.

Mit seinem Gefühl für alles Menschliche verstand es Wastl Fanderl, die Sänger, Musikanten und Volksmusikliebhaber zu gewinnen. Er erreichte eine vorher nie gedachte Breitenwirkung für die Volksmusikpflege, die speziell mit seiner Person verbunden war. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg, besonders aber nach 1945 trug die öffentlichkeitswirksame Volksliedpflege in Oberbayern seine Handschrift. Mit seinen Männergesangsgruppen hat Fanderl für das drei- und vierstimmige Gruppensingen geworben. Viele selbstverfaßte oder nach überlieferten Vorlagen veränderte Lieder hat er beim Bayerischen Rundfunk aufgenommen und somit bekannt gemacht.

Wastl Fanderl beschritt in aller Konsequenz neue oder neuentdeckte Wege: Er vermittelte "seine" Lieder in urlaubsähnlichen Singwochen, örtlichen Singstunden, über Heimat- und Tageszeitungen, auf Liederblättern und Liederbögen. Er wußte die neu aufkommenden Massenmedien einzuschätzen und für seine Ziele zu benützen. Mit seiner Person fest verbunden waren seine Rundfunksendungen und Volksmusikwusch-konzerte, die Fernsehreihe "Bairisches Bilder- und Notenbüchl" und eine Reihe Schallplatten mit von ihm ausgesuchten Gruppen. Bei großen konzertanten Volksmusikveranstaltungen und sogenannten "Sänger- und Musikantentreffen" wirkte er als Organisator und charmant-mitreißender Sprecher. Fanderl wußte seine "Gemeinde" zusammenzuhalten. Durch die von ihm gegründete "Sänger- und Musikantenzeitung" (ab 1958) bot er dem Kreis der Volksmusikliebhaber Wissenswertes und Hinweise auf Veranstaltungen Gleichgesinnter.

Der Bezirk Oberbayern konnte Wastl Fanderl 1973-1981 als ersten Bezirksvolksmusikpfleger gewinnen. In den letzten Jahren sah Fanderl den Platz des Volksliedes mehr in geselliger Runde als auf der Bühne und in den Medien. Dafür favorisierte er den überlieferten zweistimmigen Volksgesang. Wastl Fanderl hat 1985 seine Sammlung und Bibliothek ans "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" übergeben. [Ernst Schusser]

An dieser Stelle werden wir voraussichtlich ab Januar 2010 die Publikationen von Wastl Fanderl zur Volksmusik in Oberbayern aufführen, die im VMA (aus Restauflagen) erworben werden können.

Im Handel nicht mehr verfügbare Veröffentlichungen von Wastl Fanderl zur Volksmusik in Oberbayern sind fast vollständig in der Bibliothek und den Beständen des VMA enthalten und können zu den Öffnungszeiten des VMA eingesehen und bei Bedarf auch für den privaten Gebrauch kopiert werden.