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Text zu: "Schon ziemlich lange mag es sein" – Münchener Bierbeschau
Auf historischer Textgrundlage gestaltetes gesellig-kritisches Lied über die Güte des Bieres.
- Schon ziemlich lange mag es sein, man zählte just das Jahr, / als noch die alte Redlichkeit in Deutschland üblich war. / Nun damals galt in München auch ein hergebrachtes Recht, / |: wie man das neue Bier beschaut, der Brauch war gar nicht schlecht. :|
- Drei Männer sandte aus dem Rat die Münchner Bürgerschaft / zum Bräuer, ob das junge Bier geerbt des alten Kraft. / Ihr meint, die Herren aus dem Rat, die tranken nun aus Pflicht; / |: das mag die Sitte jetzo sein, doch damals war sie's nicht. :|
- Sie gossen's auf die Bank fein aus und setzten drauf sich frei, / und kleben mußte dann die Bank, erhoben sich die drei. / Sie gingen drauf mit selber Bank vom Tische bis zur Tür, / |: und hing die Bank nicht steif und fest, verrufen war das Bier. :|
- Doch wie hier unterm Mondenschein auch gar nichts kann besteh'n, / und sich die Welt nur immerfort im Kreise pflegt zu dreh'n, / es kam die aufgeklärte Zeit, und die war dünn und karg, / |: und mit der deutschen Redlichkeit war's lang nicht mehr so arg. :|
- Und matt und dünn und aufgeklärt ward da das Bier halt auch, / und somit nahm ein Ende dann der alte schöne Brauch. / Vielleicht daß Gerst' und Hopfen man zu wenig heute pflegt, / |: vielleicht auch daß vom Pfennigkraut zuviel hinein man legt. :|
- Doch wird noch von der Bürgerschaft der alte Brauch geehrt, / nur hat sie ihn, wie andres auch, ins Gegenteil gekehrt. / An ihnen klebt die Bank nicht mehr, drum kleben sie an ihr, / |: und sitzen drauf wie angepicht, als wär's das alte Bier. :|
- An uns klebt auch die Bank nicht mehr, drum kleben wir an ihr, / und sitzen drauf wie angepicht, als wär's das alte Bier. / Und wer den Krug zum Munde führt, der setzt ihn nicht mehr ab, / |: bis er den letzten Tropfen hat gebracht ins sichre Grab. :|