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Text zu: "Meine Leut, was enk i will sagn" - Handwerkszunft

In diesem Spottlied richten die Sänger viele Berufe und Tätigkeiten aus: Vor allem die im Volk vorhandenen Klischees und Einschätzungen - die wohl teils auf Erfahrungen, teils auf Hörensagen beruhen - finden sich hier vereint: Neigung zu Betrug, Faulheit und Geschwätzigkeit, schlechte und langsame Arbeit, großer Hunger und hohe Kosten.

  1. Meine Leut, was enk i will sagn, / i woaß ma nimma zratn, / mei Kopf fangt 's Surma o, / weil i lauta Stroh drinn ho. / D'Mäus arbatn a scho drinn, / weil nia koa Katz neikimmt, / da Vastand laft ma a davo, / was fang i o?
  2. De nachst Woch hätt i mi so bald g'hängt, / hab auf was anders denkt, / auf jede Handwerkszunft, / da sag i wieda nix umsunst. / De steign oan nei in Sack, / wenn man z'weit offn hat, / gebn muaßt eahna, was begehrn, / wann sie 's glei net vodean.
  3. Beim Schaffla, da gehts scho o, / der hat a Zwanzgerl Loh, / is denn net des a Gfrett, / wia oan der 's Gschirr zammsteckt? / D'Reaf grad a weni klopft, / die Klums'n mit Rohr vastopft, / koa Wassa halt a net drinn, / weil a jeds Schaffi rinnt.
  4. Bei die Maura is die nämli Gschicht, / bis oana sein Stoa herricht, / da oani, der schnupft a Pries, / da anda fragt, obs net elfi is, / da anda schreit: "Gehts her zum Tragn, / helfts ma mein Stoa numtragn!" / So tragn fünf, sechs an oan Stoa, / oana trugn leicht alloa.
  5. Bei die Zimmaleut is a aso, / da oani bohrt schö stad a Loch, / da anda, der feilt sei Sag, / dawei werds a so Mittag. / Da anda, der suacht ums Bei, / schleifn tean allwei zwoa, drei, / da anda, der juckt eahm 's Knia, / gnädi is nia.
  6. Bei die Müller, da woaß mas eh, / de stehln die Bauern 's Mehl, / drum san oft d'Säck so laar, / mahln teans halt gar nia rar. / In da Sag, da kunnt's ano fein, / sie kunntn an Bam voschneidn, / d'Schwartling bhaltn 's allsamm selm, / sammt eahnan Stehln.
  7. Da Schuasta war a no recht, / der flickt die Schuach so schlecht, / weil er Flecka oni hängt, / daß 's Wassa einirinnt. / Da Sattla war a so grob / und fraß die woaza Kost, / für den is die rogga z'guat, / weil er gar so fäu tuat.
  8. D' Nahderinna könnas gar so fei, / de lüagn oan an Hals voll ei: / "Bua," sagns, "des is nett und schö, / des tuat da guat osteh!" / So lüagns den ganzn Tag / von der Fruah bis auf d'Nacht, / na lafns uma ums Haus / und richtn di sauba aus.
  9. D'Musikantn habn gar nia a Lob, / de tean ums Geld so grob, / sie pfeifn an so an Mist, / daß kam zun Ohörn is. / Sie dudln auf schö stad, / daß eahna glei d'Fotz aufblaht, / wia d'Schaf beim Schern, / wanns um d'Lampi recht plärn.
  10. A Schneida, der an Tisch dro sitzt / und an Bauern abanützt, / daß oana auf Ötting kam, / bis a an Fadn eifamt, / von Schneida hast an größtn Schadn, / Holz ka'st gar net gnua habn, / eihoazn muaß a recht wiaßt, / dara net dafriaßt.

Qu: KP, S. 44, "Text von Anni Bauer, Gaissach bei Tölz, Melodie von Pölt, Benediktbeuern, 1930." Kiem verweist auf eine Fassung in der Zeitschrift: "Deutsches Volkslied, Wien, 16. Jg., S.150, drei Strophen sind bei mir anders." TA: Ossi Hackl (Zither) und Hannes Janßen (Baßgitarre), Lenggries, 18.11.1992, Trachtenheim Hittenkirchen, TRL 0201.