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Spielheft 21 - Holzbläserquartett oder andere Instrumente
Neugestaltete überlieferte und neue Melodien zum privaten und öffentlichen Gebrauch aus der Handschrift "Holzbläser" von Josef Prochazka
Menuette, Landler, Polka, Märsche, Jodler, Liederweisen, Deutsche Tänze, Tafelmusik, Hochzeitsstückeln, Intrada und Arie
für 3 B-Klarinetten und Bassklarinette in B oder 3 andere Melodieinstrumente in C und Bass in C oder gemischte Besetzungen
Vorwort
In zweifacher Weise nimmt sich der Bezirk Oberbayern im Rahmen seiner regionalen Kulturaufgaben der regionalen Musik an: Das Volksmusikarchiv hat die Aufgabe, die überlieferte musikalische Volkskultur in Oberbayern und den angrenzenden einflussreichen Gebieten in all ihrer Vielfalt in Vergangenheit und Gegenwart zu dokumentieren. Die Volksmusikpflege stellt Lieder und Musikstücke für den aktuellen Gebrauch zur Verfügung und hilft den Sängern und Musikanten in praktischer Weise. Die rege Nachfrage vieler Bürgerinnen und Bürger zeigt, dass die Bemühungen des Bezirks Oberbayern auf fruchtbaren Boden fallen und angenommen werden. Auch in dem vorliegenden Heft "Holzbläserquartett" ist dieses intensive Miteinander von Archivarbeit und Pflege zu spüren.
Der Nachfrage nach Noten für Holzbläser trägt das Volksmusikarchiv und die Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern mit der Herausgabe dieses vorliegenden Spielheftes der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern" Rechnung. Nach Heften mit "Orgelmusik", "Tanzmusik für chromatische Harmonika", "Spielmusik für 2 Blockflöten", "Tänzen, Märschen und Vortragsmusik für Blechbläserquartett", "historischen Bläseraufzügen", "Tanzweisen für 3 Zithern", der "Okarinamusi" und "Geigenmusik", dem "Blockflötenquartett" und alter und neuer Tanz- und Spielmusik für "Zitherduo", "Saitentrio", "Saitenquintett" und "Blockflötenmusik", "Gitarrenmusik", Musikstücken der "Kreuther Musikanten"und "Hackbrettmusik" handelt es sich hier nun um das 21. Spielheft dieser Notenreihe.
Josef Prochazka (Jahrgang 1927), genannt "Pepi" hat sein Musikantendasein nach dem zweiten Weltkrieg in der Fischbachauer Blaskapelle begonnen. Mitte der 1950er Jahre folgten die ersten Versuche in einer kleiner Besetzung, der "Kapelle Reisinger". Schon zu dieser Zeit begann der Pepi mit dem Notenschreiben. 1961 gründete Pepi Prochazka die Fischbachauer Tanzlmusi (s. Dokumentation "Fischbachauer Tanzlmusi" Bezirk Oberbayern 1992). In Verbindung mit der durch Georg von Kaufmann aufkommenden Volkstanzbewegung fehlte es an geradtaktigen, tänzerischen Stücken. Nicht zuletzt aus dieser Notwendigkeit heraus hat Pepi Prochazka seine vielen musikalischen Einfälle nun aufgeschrieben. Zusammen mit überlieferten Melodien, langsamen Landlern und Halbwalzern bildete sich so das Spielgut der Fischbachauer Tanzlmusi heraus. Viele seiner so entstandenen Stücke hat er auch für andere Besetzungen eingerichtet, z.B. für Blasmusik, oder - als "Experiment" - für 9-stimmiges Holzregister.
Alle in diesem Heft enthaltenen Stücke stammen aus Pepi Prochazkas handschriftlichen Stimmheften für 4 Holzbläser. Auch diese Stimmhefte sind entstanden, weil er wieder etwas Neues ausprobieren wollte. Als Melodievorlage verwendete er vor allem die zwei Folgen der "Bauernmusi" (s.S.64/65). Aber auch Melodien aus anderen Quellen, Klassiker und eigene Stücke hat er für diese Besetzung eingerichtet. Für Holzbläserquartett hat Pepi Prochazka bis dato 116 Stücke aufgeschrieben, 25 davon sind in diesem Spielheft enthalten. In Abstimmung mit Pepi Prochazka haben wir am Volksmusikarchiv seinen 4-stimmigen Satz an einigen Stellen geringfügig abgeändert, wobei auch gegenwärtige Einfälle mitverarbeitet wurden.
Die Stücke wurden auf den Volksmusikwochenenden des VMA sowie beim "Tag der Volksmusik" auf der Glentleiten am 9.5.2010 musikalisch erprobt. Neben der Fassung für Holzbläserquartett mit B-Klarinetten ist jedes Stück auch in C-Stimmung enthalten. Dadurch können die Stücke fast beliebig mit anderen Melodieinstrumenten gemischt oder auch in komplett anderen Besetzungen gespielt werden. Experimentieren ist also - ganz in Pepis Sinn - erlaubt und gewünscht.
Letztendlich möchten wir unserer Freude darüber Ausdruck verleihen, dass der Bezirk Oberbayern dieses Spielheft für die Volksmusikanten herausgeben konnte. Und noch etwas Wichtiges: Diese Stücke sind bei keiner Urheberrechtsgesellschaft gemeldet und können somit im Sinn unserer lebendigen Volksmusik jederzeit öffentlich ohne Aufführungsgebühr gespielt werden. Wir wünschen den Musikanten und auch ihren Zuhörern viel Freude mit diesen Holzbläserquartetten.
Martin Prochazka und Ernst Schusser, Volksmusikarchiv und Volksmusikpflege
Inhaltsverzeichnis:
- Cantabile von Vanhal
- Ein Lassinger Tischgebet
- "Hoissa, Nachbarn" Hirtenlied (S. 6 anschauen) (S. 36 anschauen)
- "Mozart"- Menuett
- Altfränkisches Menuett
- Landler aus dem Leitzachtal
- Andachtsjodler
- Marsch von 1819 (S. 12 anschauen) (S. 42 anschauen)
- Der alte Marsch von Österreich
- Josefimarsch
- Landler aus der Bauernmusi
- Tafelstück aus der Bauernmusi
- Der Alpara
- Guggu-Polka
- Thernberger Hochzeitsstückln
- "O was Schönes han i g'secha" - Hirtenlied
- Steirische Arie
- Deutscher aus der Bauernmusi
- Der Pöllerer Jodler
- Deutscher Tanz aus Franken
- 's damisch Weibl
- Es wird ein Stern aufgehen - Adventlied
- Jodler - "Weißensteiner"
- Deutscher Tanz aus Platt (S. 32 anschauen) (S. 62 anschauen)
- Intrada von Johann Christian Schickhardt
Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern.
München 2010.
Volksmusikpflege und Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (VMA), 83052 Bruckmühl, Krankenhausweg 39, Tel. 08062/5164, Fax 08062/8694.
Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern. Spielheft 21.
Verantwortlich: Martin Prochazka (MP), Ernst Schusser (ES).
Musikalische Mitarbeit: Hubert Meixner, MP.
Notenschrift: MP, Helmut Scholz.
Quellenarbeit: Lorenz Beyer, Eva Bruckner, MP, ES.
Gestaltung: MP, Margit Schusser.
Musikalische Erprobung: Wolfgang Forstner, Hans und Hansi Holzer, Anja Weihrauch und Teilnehmer von Volksmusikwochenenden des Volksmusikarchivs im Kloster Seeon.
Urheberrechtsbemerkung:
Die in dieser Ausgabe enthaltenen Instrumentalstücke können jederzeit im Rahmen der Volksmusikpflege öffentlich ohne Genehmigung und Aufführungsgebühr gespielt werden. Um Missbräuche auszuschließen, behalten sich jedoch der Herausgeber und die Verfasser/Bearbeiter die ihnen laut Gesetz zustehenden Rechte vor, insbesondere das der Bearbeitung und jeglicher gewerblichen Nutzung, das der Vervielfältigung durch Druck oder Tonträger, das Recht der Sendung in Rundfunk und Fernsehen und die Nutzung in den neuen Medien.
Umfang: 65 Seiten, Format DIN A4.
Selbstkostenpreis: 4,– €
Bestellnummer: Dok-Sph-21
Kurztitel: Holzbläserquartett