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Text zu: 's Dirndl von Bertelsgaden oder: Fast eine überstürzte Tat

  1. 's Dirndl vo Bertlsgadn / möcht an Buam gern habn, / grad zum Zuawiloahn, / sunst brauchats koan. / Ja, s' Dirndl vo Bertlsgadn / möcht an Buam gern habn, / grad zum Zuawiloahn, / sunst brauchats koan.
  2. 's Dirndl vom Untalandl / hat a saubers Gwandl, / is gar fesch beinand, / steht ihr guat an. / Ja, 's Dirndl vom Untalandl ...
  3. Wiar i a Zeitlang tandl / mit ihrn Fürtabandl, / lachts a wengl / und schaut mi lusti an / Ja ...
  4. Sechs, siebn, achthalb Stund / laf i wiar a Hund / grad dem Dirndl / auf sei Fensterl zua / Ja ...
  5. Wiar i hin bi kemma / an ihr Fensterlein, / hats an andern Buam / im Kammerl drein / Ja ...
  6. Und voll Zornverdruß / laf i an Wald grad zua: / Ja, da nachste Bam / soll sein mei Ruah / Ja ...
  7. Wiar i ans Sterbn hab denkt, / werd ma 's Herz so eng, / schreit ma d' Senndrin zua: / Mei liaber Bua / Ja ...
  8. Zwengs oan Dirndl henga, / da derfst net dran denka, / 's gibt ja gnua so lumpats / Weiberchor / Ja ...

Das "Hofschaffer Linerl" - die junge Lehrerstudentin Lina Stangassinger - aus Berchtesgaden hat dieses fast bauerntheaterreife Lied 1911 handschriftlich in ihr Liederbüchl eingetragen, das sie für ihren zukünftigen Mann, den sie als Berliner Sommerfrischler kennenlernte, geschrieben hat. Die 1. (persönlich-vielsagende) Strophe findet sich bisher nur in ihrem Liederbuch - das Lied selbst ist weit verbreitet (u.a. Slg. Kurt Huber). Die letzte Strophe wird gern von den Männern im geselligen Volksgesang "verdeutlicht".

Heft: Moritaten I, S. 12. (VMA 1990). TA: Georg Leidel (Vorsänger) und Nachsänger, 11.7.1994, Wohnzimmer der Familie Rosner in Haar, TTE 0016.