Navigation überspringen.
Startseite

Spielheft 13 - Neuentstandene Tanzmusikstücke aus Oberbayern für Saitenquintett


Hackbrett - Zither - Harfe - Gitarre - Baß
13 Tanzweisen (Boarisch, Polka, Walzer, Galopp, Marsch) in Sätzen von Sabine Riemer und Helmut Scholz


Titelseite

Vorwort

Der stetig großen Nachfrage nach Noten für Saitenquintett mit chromatischem Hackbrett, Zither, Harfe, Gitarre und Baß trägt das Volksmusikarchiv und die Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern mit der Herausgabe von 13 Tanzweisen (Boarisch, Polka, Walzer, Galopp, Marsch) in diesem Spielheft der Reihe "Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern" Rechnung. Nach Heften mit überlieferter Orgelmusik, Tanzmusik für chromatische Harmonika, Spielmusik für 2 Blockflöten, Tänzen, Märschen und Vortragsmusik für Blechbläserquartett, historischen Bläseraufzügen aus Kloster Weyarn, Tanzweisen für 3 Zithern, Tanzweisen für Saitentrio, Okarina-Musi, Geigenmusik, Spielmusik für Zitherduo und für Blockflötenquartett handelt es sich hier um das 13. Spielheft dieser Notenreihe, zugleich das 2. für Saitenquintett. Der Titel "Neuentstandene Tanzmusikstücke aus Oberbayern" ist ein Hinweis auf einen wichtigen Entwicklungsschritt in der regionalen Volksmusikpflege in Oberbayern.

Anfang der 60er Jahre begann in Oberbayern eine breite Welle der Volkstanzpflege, veranlaßt durch das Wirken von Georg von Kaufmann (1907-1972). Schon in den 30er Jahren hatte der "Kaufmann Schorsch", wie er von den Musikantenfreunden und Tanzleuten genannt wurde, zusammen mit seiner Frau Marianne in Ruhpolding überlieferte Tanzmelodien und Tanzformen aufgeschrieben. Nach dem 2. Weltkrieg begann er seine "Chiemgauer Tänze" wieder neu im ganzen südlichen Oberbayern vom Berchtesgadener Land bis in den Pfaffenwinkel zu verbreiten. Bei den Volkstanzfesten der 60er Jahre spielte anfangs die Teisendorfer Tanzlmusi von Sigi Ramstötter. Mit zunehmender Zahl dieser Volkstanzabende wurden weitere Tanzlmusiken gebraucht, es entstanden die Kreuther Klarinettenmusi, die Fischbachauer Tanzlmusi und viele andere.

Jede dieser kleinen Musikgruppen versuchte aufbauend auf den tänzerischen und musikalischen Vorgaben Georg von Kaufmanns einen eigenen Stil der ländlerischen Volkstanzmusik in Oberbayern zu finden. Somit hatten die meisten Tanzlmusiken der 60er und beginnenden 70er Jahre neben den Figurentänzen (wie Hüatamadl, Kreuzpolka, Masianer, Bauernmadl, usw.) und den überlieferten Rundtänzen (Landler, Walzer, Mazurka, Schottisch, Dreher, Galopp, Polka) eine Reihe neuer, "selbergemachter" Stücke, vor allem schnelle Polkas, Boarische und Märsche im Repertoire. Diese neuen Stücke entsprachen den Bedürfnissen der Volkstanzabende und der Tanzleute und prägten neben den überlieferten Melodien die Spielweise der Tanzlmusiken.

In unserem vorliegenden Spielheft haben wir nun - mit Erlaubnis der "Stücklschreiber" - eine Reihe dieser neuen oder nach überlieferten Melodien neugestalteten Tanzweisen oberbayerischer Tanzlmusiken zusammengefaßt und in Bearbeitung für Saitenquintett herausgegeben. Es sind vor allem "rassige" und mitreißende Stückl der Teisendorfer Tanzlmusi, der Fischbachauer Tanzlmusi und der Rupertiwinkler Musikanten, die in der - nicht ganz leichten - Bearbeitung von Sabine Riemer und Helmut Scholz ihren tanzmusikalischen Charakter behalten haben und in neuer Instrumentierung mit Saiteninstrumenten eine Belebung der Stubenmusik bieten können. Dies haben die Durchspielversuche bei Volksmusikwochenenden des Bezirks Oberbayern im Kloster Seeon schon bewiesen.

An dieser Stelle sei den Schöpfern dieser Stücke Pepi Prochazka, Sigi Ramstötter und Franzi Schwab, den Musikanten und den Bearbeitern für ihr Engagement zum Wohl der Volksmusik in Oberbayern gedankt. Sie haben durch ihre Initiative und Tatkraft wesentlich zur Herausgabe dieses Spielheftes beigetragen und stellen ihre Werke und Bearbeitungen den Volksmusikanten uneigennützig zur Verfügung: Diese Stücke sind bei keiner Urheberrechtsgesellschaft gemeldet und können somit im Sinn unserer lebendigen Volksmusik jederzeit öffentlich ohne Aufführungsgebühr gespielt werden. Ich wünsche den Musikanten und auch ihren Zuhörern viel Freude mit dieser "neuen alten" Volksmusik.
Ernst Schusser

Inhaltsverzeichnis: Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern.
München 2001.
Volksmusikpflege und Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, 83052 Bruckmühl.
Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern. Spielheft 13.
Verantwortlich: Ernst Schusser (ES).
Bearbeitung: Sabine Riemer, Helmut Scholz.
Mitarbeit: Erich Kogler, Martin Prochazka, Sissi Thaler.
Notenschrift: Helmut Scholz.
Gestaltung: Eva Bruckner, Margit Schusser.

Urheberrechtsbemerkung:

Die in dieser Ausgabe enthaltenen Instrumentalstücke können jederzeit im Rahmen der Volksmusikpflege öffentlich ohne Genehmigung und Aufführungsgebühr gespielt werden. Um Mißbräuche auszuschließen, behalten sich jedoch der Herausgeber und die Verfasser die ihnen laut Gesetz zustehenden Rechte vor, insbesondere das der Bearbeitung und jeglicher gewerblichen Nutzung, das der Vervielfältigung durch Druck oder Tonträger und das Recht der Sendung in Rundfunk und Fernsehen.

Hinweis: Alle Stücke dieses Heftes sind auf der CD "Tanzmusik Saitenquintett" zu hören.

Umfang: 32 Seiten, Format DIN A4.

Selbstkostenpreis: 4,– €
Bestellnummer: Dok-Sph-13
Kurztitel: Neue Tanzmusik