Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: Das Fensterl-Lied "Wia scheint denn heit da Mond so sche"

Dieses lustige Lied über die wahren oder fiktiven Erlebnisse eines "Fensterlganges" hat Kiem Pauli aus seiner eigenen Sammlung übernommen. Im Jahr 1925 zu Beginn seiner Volksliedsammelfahrten hat er es vom Brunner Vater in Abwinkl bei Tegernsee aufgeschrieben. Das Lied war wohl über ganz Oberbayern verbreitet, so kannte es Kiem Pauli nach eigenen Angaben aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg von seinem Freund Lorenz Frankl (Attenberg bei Schliersee, später Feldwies/Übersee). Dieses lustige Vortragslied lebt auch vom Dialog, den in der Fassung des Tegernseer Trios Kiem Pauli und Reiter Hansl führen. Karl Holl hatte alle gesungenen Lieder für das Trio instrumental arrangiert.

  1. Wia scheint denn heut da Mond so schö, / sollt is a Trümmal weita geh, / wia scheint denn heut da Mond so schö, / zu mein Diandal sollt i geh.
    (gesprochen:) Ja was hast´n dann ogfangt? / Ja mei, na bin i halt naus in de schöne Welt - net wahr? Woaßt scho, hab gschaut, ob i net a saubas Diandl find´. / Hör auf! / Und wiar i oane gfundn hab ghabt, aftn hab i na ogfangt. / Du, Pauli, ja was hast ogfangt? / Ja, was hast ogfangt?!
    Hollaradiridiriaheiho hollaradio, hollaradiridiriaheiho hollaradio.
  2. Und wiar i halt so zuawe kimm, / schaugts außa mit ihrn Gsicht, woaßt wohl, / da sagts halt glei: "Mei liaba Bua, / ja mitn Bussln is´s heut nix!"
    (gesprochen:) Ja, was hast´n dann ogfangt? / Ja mei, da hat scho öfta oane gsagt, daß´s nix is. Hab i de lange Loata gnumma, habs onegloahnt, bin aufikraxlt, üba ´s Labnbami übri, vostehst? / Ja! / Hintn bein hintan Türl nei, üba´s Gsodbankl nüwa, d´Schuach auszogn, durch den langa Gang durch und hivür ins Kammerl. / Geh, hör auf! / Dann, wiar i nahadn dort war, na hab i aftn ogfangt. / Ja, was hast ogfangt? / A - was hast ogfangt! Wia der oiwei fragt?!
    Hollaradiridi ...
  3. Da hab i mi glei zuaweglegt, / glei zuaweglegt zu ihr, woaßt wohl? / Na fangts halt glei zum kneaspitzn o, / aba woaßt as ja scho, wia!
    (gesprochen:) Ja, was hat sie da kneaspitzt? / Ach, mein Gott, sie hat halt oiwe kneaspitzt und kneaspitzt, woaßt ja, wia´s d´Weibaleut machan, / Ja! / und koa Ruah hats nimma gebn. / Ja! / Ja, was is ma nacha übabliebn? Na hab i halt aftn wieda ogfangt. / Ja was, was hast denn ogfangt? / Ja, was hast ogfangt! Wia der oiwei so saudumm fragt?!
    Hollaradiridi ...
  4. Da kimmt halt glei da Baua zwegn, / und d´Bäurin aa dabei, woaßt wohl? / De habn ma glei a paar hint´ aufi gebn, / und ham gsagt: "Jetz scherst di glei!"
    (gesprochen:) Ja was, was hastn dann ogfangt? / Ja, da hast recht, da konnst no vui ofanga! Mei Liaba, da bin i dar außa ausn Kammerl, hab meine Schuach packt und außi bei da Tür, durch den langa Gang durch, üba ´s Gsottbankl nüwa, bein hintan Türl außi, üba ´s Labnbami nüwa und nunta üba de lange Loata. Und wiar i na aftn druntn war, da hab i aftn ogfangt. / Ja, was hast ogfangt? / Ja, was hast ogfangt?!
    Hollaradiridi ...

Aufnahme: Schellackplatte, München April 1928, Gramm. 2242 und 22268 (2069 BK), "Das Fensterl-Lied / Reiter-Holl-Kiem, Tegernsee / Gesang: Kiem Paule". Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, Sammlung Grünwald, HG 6644 und HG 2061.