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Text zu: 's Bettlmandl oder Der knausrige Ehemann

  1. 's Bettlmandl kimmt von Ungarland herauf, / es ziagt dem Edlherrn vür sei Haus. / Vür sei Haus und vür sei Tür / da tritt a wunderschöne Frau hervür.
  2. 's Bettlmandl tät halt bittn um a Gab, / was halt a solchene Frau vermag: / "Kunnt da nix gebn in mein ganzen Vermögn / als wia in mei Schlafkammer laß i di legn."
  3. 's Bettlmandl is um de Gab so froh, / ziagt glei a(b) seine Strümpf und Schuah, / legt dazua seine Bettl-Bettsäck / und gang so gleich mit der Frau ins Bett.
  4. Sie schlafen beisammen die ganze lange Nacht, / bis der Hamma vier Uhr schlagt: / "Bettlmandl steh auf, es is scho Zeit, / es singen die Vögerl auf greana, greana Heid."
  5. 's Bettlmandl ziagt sein Janker o, / da begegnet eahm halt der Edelherr scho. / Er wünscht eahm glei des ewge, ewge Lebn, / und bedankt si für de Gab, de eahm d'Frau hat gebn.
  6. "Frau, was hast denn dem Bettlmandl gebn, / daß er mir wünscht gleich das ewge, ewge Lebn?" / "Hab eahm gebn bald dies, bald das, / ja was halt a solchene Frau vermag."
  7. "Frau, laß ma's Bettlmandl nimmer rei ins Haus, / lang eahm de Gab zum Fenster hinaus, / bind's eahm o an a lange, lange Stang, / daß er di bei de Händ nimmer langa, langa ko!"
  8. D' Frau gaab glei an Taler her, / wenn des Bettlmandl kaam wieda her. / Bettlmandl hin und Bettlmandl her, / ja, solchene Bettlmandl gaabs viel mehr.

Die Ballade vom Bettlmandl ist in Oberbayern bis heute lebendig. Claudia Harlacher aus Maisach/Fürstenfeldbruck singt sie in dieser Form.