Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: A Heischreck und a Heischreckin oder Zu früh gefreut

  1. A Heischreck und a Heischreckin / ham gheirat auf da Wies / und habn dort glebt in Freud und Leid, / wia's halt da Wechsl is.
  2. Da ziagt am Roa ins nächste Loch / a Grill als Nachbarin, / die singt und jodelt fruah und spat, / grad wia a Almerin.
  3. Mei Heischreck is a leichter Kund', / bedenkt net lang den Fall, / er setzt sich über alles weg / und pfeift auf die Moral.
  4. Und wia de greana Jagersbuam / auf d'Nacht zua Almerin, / so schleicht mei Heischreck mäuserlstad / am Roa zur Nachbarin.
  5. In ihrem Netz a dicke Spinn / is auf da Lauer g'legn, / verrat'n hat's voll Schadenfreid, / was' in da Still hat gseg'n.
  6. Wia's d'Heischreckin is inner worn, / da hats da Kummer druckt. / Sie hat an Sprung ins Wasser do, / da Hecht, der hats vaschluckt.
  7. Mei Heischreck is jetzt Wittiber, / hat neue Hoffnung g'schöpft. / Da hat da Bauer d'Wiesn gmaht / und hat den Tropf'n köpft.

Diese, ach so menschliche "Tiergeschichte" hat der Lehrer Geyer aus Edling bei Wasserburg in den 50er Jahren gesungen. 1960 hat Christl Arzberger von Wasserburg mit seinem neuen Tonbandgerät diesen und weitere Gesänge des in geselliger Runde beliebten Dorflehrers aufgenommen. Zusammen mit seinem Sangesfreund Gerhard Tristl interpretiert Christl Arzberger heute dieses Lied in unnachahmlicher Weise zur Freude der Zuhörer. Im Volksmusikarchiv haben wir aus den 30er Jahren mehrere Belege dieses Liedes, das wohl an manchen Wirtshaustischen gerne gesungen wurde.