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Text zu: Fridolin

  1. Es schlagt scho halbe neune, Fridolin! / Ins Wirtshaus geh ma eine, Fridolin! / Und der Wirt, der laßt enk sagn, / halbe zwölfe hats scho gschlagn, / Polizeistund is vorbei, / Rosabella, Fridolin!
  2. Und unsre blauen Hosen, Fridolin, / die san scho längst versoffen, Fridolin! / Und die Uhr, die ist versetzt, / und das Madel ist verwetzt, / und der Mantel steht im Handel. / Rosabella, Fridolin!
  3. Da kommen zwei Gendarmen, Fridolin, / die Gewehre unter den Armen, Fridolin! / Und die wolln uns arretiern / und in Schampus eineführn, / fünfazwanzge abamessn, / daß ma's - Hoamgeh net vergessn, / Rosabella, Fridolin!

In Niederbayern und dem nördlichen Oberbayern ist das wohl im Soldatenleben gebrauchte Lied vom "Fridolin" in der vorliegenden Form bekannt geworden. Wolfgang A. Mayer hat auf Volksmusikwochen diese Fassung (mit Bezug auf Aufzeichnungen der 30er Jahre) verbreitet. In der dritten Strophe ist ein Halt (-), wer hineinsingt, zahlt(!). Zurück geht der "Fridolin" wohl auf die italienische Melodie "O pescator dell'onde" (1819), als "Schifferlied" schon im frühen 19. Jahrhundert eingedeutscht, schon mit dem wiederkehrenden Einwurf "Fidelin". Dieser Text findet sich in oberbayerischen Liedhandschriften, z.B. aus Tegernsee, München und Ruhpolding.