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Text zu: Der Specksalat

  1. Frisch auf, frisch auf zum Jagen auf, / wenns auf die Alm naufgeht. / Verseht euch nur mit Pulver und mit Blei / aufs Hirschlein und aufs Reh. / Denn das Jagen ist ein lustigs, lustigs Leben, / das Hirschlein muß Schlafgelder,-gelder gebn. / Das Jagen, das ist meine, meine Freud, / drum jag ich's alle Zeit.
  2. Und als wir auf die Alm naufkamen, / kam gleich die Kellnrin her: / Was essen und was trinken Sie, / und was ist Eu'r Begehr? / Schenken Sie nur ein tiroler,-roler Wein, / ein frisches Glas tiroler,-roler Wein, / und machen S' einen Specksalat / für mich und meinen Schatz.
  3. Und als wir 'gessen und 'trunken habn, / führ ich mein Schatz nach Haus, / leg mich zu ihr ins Feder-, Federbett / und schlaf ganz ruhig aus. / Bleibe liegen bis der Gickl-Gockl schreit, / der helle Tag ist nimmer, nimmer weit. / Ade, mein Schatz, ade, lebe wohl, / jetzt geht's ins Land Tirol.

Dieses teils romantische, teils handfeste Lied wird in Wirtshausgesellschaften sowohl als Jäger- als auch als Wildererlied angesehen. Es ist in ganz Oberbayern und darüberhinaus verbreitet und gehört zu den beliebtesten auswendig gesungenen Wirtshausliedern. In den letzten 15 Jahren haben wir in über 50 oberbayerischen Orten das Lied festhalten können; in über 30 Liedhandschriften ist es von Sängern aufgeschrieben worden (seit ca. 1890). Die Singweise richtet sich stark nach den Strophentexten, das Lied wird in kurzen Phrasen oft von einem Vorsänger begonnen, lautstark und kräftig abgesungen. Der 2. Teil jeder Strophe wird manchmal wiederholt.