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Text zu: Der schwarzbraune Michale

  1. (Einer/Wdh. alle) |: Da Waldmo fahrt ins Holz. :| / |: Er begegnt an schwarzbraun Michale, / der war vor seiner stolz. :|
    (Abwechselnd gesprochen:) Was war er? - Stolz war er! / Wer? - Da Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Er begegnt an schwarzbraun Michale, / der war vor seiner stolz.
  2. |: Da Waldmo fahrt nach Haus. :| / |: Er derwischt an schwarzbraun Michale / bei seinem Weib zu Haus. :|
    Was hat er'n? - Derwischt hat er'n! / Wen? - An Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Er derwischt an schwarzbraun Michale / bei seinem Weib zu Haus.
  3. |: Da Waldmann zuckt a Scheit. :| / |: Und schlagt den schwarzbraun Michale / daß er aufn Bodn da leit. :|
    Was hat er'n? - Gschlagn hat er'n! / Wen? - An Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Er schlagt den schwarzbraun Michale ...
  4. |: He, Michal, bist du krank? :| / |: Jetz richt ma eahm a Betterl zsamm / dort auf der Ofenbank. :|
    Was müaß ma eahm toa? - A Bett zsammrichtn! / Wem? - Am Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Jetz richt ma eahm ...
  5. |: Ja, Michal, du muaßt sterbn. :| / |: Jetz schick ma um an Herrn Kaplan, / dem sagst na deine Sünden an. :|
    Was soll er toa? - D'Sündn soll er ansagn! / Wer? - Da Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Jetz schick ma um an Herrn Kaplan ...
  6. |: De werd i bald ansagn. :| / |: Bin znagst beim Waldmannsweiberl glegn, / der hätt mi bald daschlagn. :|
    Was hätt er'n bald? - Daschlagn hätt er'n bald! / Wen? - An Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Bin znagst beim Waldmannsweiberl glegn ...
  7. |: Ei, Michal, gschiecht dir recht. :| / |: Warst a zu de junga Madl ganga, / wia de andern Knecht. :|
    Was hätt er toa solln? - Bei an junga Madl hätt er liegn solln! / Wer? - Da Michal! / Oho! - Ja, ja!
    Warst a zu de junga Madl ganga ...

In Österreich, dem Sudetenland, Schlesien und Oberbayern finden sich Nachweise dieses im Typ bis um 1600 zurückzuverfolgenden Liedes mit dem im Dialog gesprochenen Zwischenteil. Der "schwarzbraune Michal" heißt einmal "Jackl", einmal "Seppl" und auch andere Namen dürften, vielleicht auch wegen des Personen- und Ortsbezuges, vielleicht auch wegen einer "wahren" Begebenheit eingesetzt worden sein. Unsere Form ist in Oberbayern seit den Dreißiger Jahren bekannt. Konrad Mautner hat sie in Gföll/Steiermark aufgeschrieben. Das Lied lebt vom lebhaften Vortrag und vom engagierten Wiederholen und Nachsingen.