Text zu: Der Barometer

1. Kimm i um neune hoam, sagt's Weiberl: / "So, weilst nur scho kemma bist, bin i so froh." / Da steht der Barometer beständig auf sche; / schöns Wetter war recht, da kunnt i hoamgeh.
2. Kimm i um zehne hoam, rührt si koa Weib, / is der Barometer gfalln, des kenn i glei. / Da bring i a Viertelstund d'Stiefel net ro, / sagts' glei: "Du Süffling, bist denerscht scho da!"
3. Kimm i um elfe hoam, schaug i mit Fleiß, / was der Barometer zoagt, Schnee oder Eis. / Da sag i: "Mei Weiberl, heut is's a weng spat". / Sagt sie: "Warst glei ausbliebn, war net vui schad".
4. Kimm i um zwölfe hoam, geht der schlecht Wind: / "Bist denn du ar a Mo, hast Weib und Kind". / Da derf i gar nix mehr sagn, sonst kunnt i's kriagn. / I siehg a so scho an Besnstiel fliagn.
5. Werd's aber gar scho oans, da is scho aus, / saust der Wind aus und ein durchs ganze Haus. / "Ja, Herrgott, bist du a Lump!" - No, is scho recht, / i pack mi nacha glei nei in mei Bett.
6. Schlagt's aber gar scho zwoa, na is's ganz gfeit, / ich steh vor'm Haus heraus, bet Reu und Leid. / Und wia i dann aufsperrn will, is's Riegerl vür. / Muaß auf der Hausbank liegn, drauß vor der Tür.
7. Oft no den andern Tag, a drei, a vier Stund, / is da Barometer allweil no herunt. / Da fang i zum Schmeichln o: "Geh, Weiberl, geh!" / Na geht der Barometer glei wieder auf d'Höh.

In Oberbayern sehr bekanntes Couplet der Wirtshaussänger, das sehr frei und auch dem Text angepaßt vorgetragen und meist von mehreren Gästen zusammen angestimmt wird. In dieser Form aufgeschrieben vom Postboten Fritz Huber, Ostermünchen 1977.