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Text zu: Der Sepp am Birnbam

  1. Wann da Sepp am Birnbam sitzt, / allaweil aufs Fenstal spitzt, / ob si net boid was rüahrt, / weil eahm scho Zeitlang wird. / Da Hintern tuat eahm a scho weh, / frian tuatn a, juche, / s' Dirndl lacht in ihran Bett, / aba aufsteh tuats net. / "Liabs Diandl, steh auf, / i hätt was z'dischkriern," / schreit da Sepp, was a ko, / "sonst muaß i dafrian!" / s' Diandl, des is net zart, / s' Herz wia a Stoa so hart, / draht si im Bett drin um. / "Aufsteh", sagts, "war ma z'dumm. / I mi vors Fensta stelln / bei ana soichen Kältn, / dann und wann mog i scho, / ... aba heit mog i net!"
  2. Da Mo kimmt mitn Rausch nach Haus, / schreit vor da Tür scho draußt, / "Alte, heit feits net weit, / bin grad guat aufglegt heit. / Geh, Weiberl, mach an Platz, / bist ja mei liaba Schatz, / i gab mei Lebn für di, / so gern hab i di! / Liabs Weiberl, steh auf, / und laß mi halt ei, / sunst spring i ins Wassa, / wo's recht seicht tuat sei". / "Spring no grad zua", sagt sie, / "daß dann dalöst bin i, / so oana wia du oana bist, / kriag i, wann da Markt aus is, / in mei Bett kimmst ma net, / da steht des deine drent. / Dann und wann mag i scho, / ... aba heit mag i net!"
  3. "Da tuast ma d'Schuah eischmiern, / danoch tuast 's Kind eiwiagn, / bis i vom Bsuach hoamkimm, / putzt ma des Zimma gschwind. / Nachat tuast 's Gschirr abspuin, / 's Diandl in d'Schui neiführn, / hast mi vastandn, Depp?" / "Ja", sagt da Sepp. / Wias Weibal hoamkemma is, / is gschehn rein gar nix, / und da Sepp natürli / schreit glei in da Hitz: / "Alte, jetzt werds ma z'dumm, / putz da nur selba d'Stubn, / und tua dei Kind eiwiagn, / so tua i heit dischkriern, / moanst, daß i dappig bi / und mach dein Lalli i, / dann und wann mag i scho, / ... aba heit mag i net".

In dieser Form singen Christl Arzberger und Gerhard Tristl dieses Couplet, Wasserburg und Grafing 1992. Der Großvater von Arzberger, Braumeister Matthias Stecker in Wasserburg, hat "den Sepp im Birnbam" gerne im Wirtshaus zur Unterhaltung gesungen. Der Vortrag muß sehr frei sein und wie bei allen Couplets ordnet sich die Melodie den verschiedenen Textsilben der Strophen unter.