Text zu: Da muaß oana hi werdn

1. Und wenn oana heirat / a ganz junge Frau, / beim Tag muaß er schuftn, / daß er schwitzt wia a Sau, / |: und wenn er dann hoamkimmt, / is koa Friedn no im Bett, / ja da muaß oana hi werdn, / ob er will oder net! :|
2. Wenn oana zum Deandl / ans Kammerfensterl geht, / und a drei, a vier Stund / auf da Loata drobn steht, / |: daß eahm d'Ohrwaschl zsammfriern / als wia a Drumm Brett, / ja, da muaß oana hi werdn, / ob er will oder net. :|
3. Und unser Herr Wirt, / der hat a a guats Bier, / wannst a drei, a vier Maß trinkst, / nacha zreißt's di scho schier. / |: Bei der Nacht a fünf-, sechsmal / muaßt außi beim Bett, / ja, da muaß oana hi werdn, / ob er will oder net. :|
4. Und gehst heit ins Wirtshaus / na is des a Graus. / Da kimmt aus de Boxn / de Dudlerei raus. / |: Konnst de kaum no unterhalten, / des is ja a Gfrett, / ja, da muaß oana hi werdn, / ob er will oder net. :|
5. Und mia solln allweil singa / und allawei schrein, / daß oana a Maß zahlt, / des fallt ja koan ein. / |: Drum hör ma lieber auf jetzt / und singa ma net, / sonst werdn mir zwoa a hi, / ob ma wolln oder net. :|

In ganz Altbayern bekanntes Couplet der Wirtshaussänger, das immer wieder mit neuen, situationsbezogenen und aktuellen Strophen versehen wird (4. Strophe, EBES 1997). Nach den Aussagen der Gewährspersonen läßt sich das Lied in die Zeit vor dem 1. Weltkrieg zurückführen (u.a. Ostermünchen, Leitzachtal, Tittmoning, Burghausen).