Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: O du lieber Augustin

    O du lieber Augustin, Augustin, Augustin, / o du lieber Augustin, alles is hin! / 's Bier is hin, 's Geld is hin, / alls is hin, alls is hin! / O du lieber Augustin, alles is hin!

Im deutschen Sprachraum beliebtes Bier- und Tanzlied, das z.B. von guten Tanzmusikbassisten als Solo gespielt wurde, wobei die Klarinetten dazu den hohen Nachschlag machten. In dieser Form war es in der Zwischenkriegszeit auf den Tanzböden der Eggstätter Gegend zu hören - in besonderer Anspielung auf die Geldentwertung durch die Inflation der 1920er Jahre in Deutschland.
Der markante Kenntext am Anfang und Schluß ist in fast allen Fassungen gleich. Auf den Zwischenteil wird unterschiedlich getextet, z.B.
"... Huat is weg, Stock is weg, Augustin liegt im Dreck ..."
"... 's Geld is weg, 's Madl weg, Augustin liegt im Dreck ..."
"... 's Geld is hin, alls is hin, o du lieber Augustin ..."
Im "Deutschen Liederhort" (Erk-Böhme Nr. 984) wird darauf verwiesen, daß die Melodie sich nicht weiter zurückverfolgen läßt als bis um 1800. Zu dieser Zeit wird sie als "Walzlied" und "böhmisches" Lied in Varianten für Pianoforte gedruckt. Böhme bezeichnet "Augustin" als fahrenden Spielmann und Bänkelsänger, der um 1678 in Wien gestorben sein soll. Gerlinde Haid (Die schönsten Lieder Österreichs. Wien 1979) erzählt die Legende, daß die Melodie schon 1670 beim Kölner Karneval gesungen worden sein soll - und von dem Wiener Spielmann Max Augustin (1643-1705) stammen soll.