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Text zu: Das Zweite. Ännchen von Tharau
- Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt; / sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. / Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz / auf mich gerichtet in Lieb' und in Schmerz. / Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut, / du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
- Käm' alles Wetter gleich auf uns zu schlahn, / wir sind gesinnt, beieinander zu stahn. / Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein / soll unsrer Liebe Verknotigung sein. / Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut, / du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
- Recht als ein Palmenbaum über sich steigt, / hat ihn erst Regen und Sturmwind gebeugt, / so wird die Lieb' in uns mächtig und groß / nach manchen Leiden und traurigem Los. / Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut, / du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
- Würdest du gleich einmal von mir getrennt, / lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt: / Ich will dir folgen durch Wälder und Meer, / Eisen und Kerker und feindliches Heer. / Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn', / mein Leben schließ' ich um deines herum.
T: Simon Dach (1605-1659), Königsberg 1637. M: um 1825, Friedrich Silcher (1789-1860).