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Text zu: XXX. Wenn alle Brünnlein fließen

  1. Wenn alle Brünnlein fließen, / so muss man trinken, / wenn ich mein Schatz nicht rufen darf, / tu ich ihm winken, / wenn ich mein Schatz nicht rufen darf, / ju ja, rufen darf, / tu ich ihm winken.
  2. Ja, winken mit den Äugelein / und treten auf den Fuß! / 's ist eine in der Stube drin, / die meine werden muss, / 's ist eine in der Stube drin, / ju ja, Stube drin, / die meine werden muss.
  3. Warum sollt sie's nicht werden, / ich hab sie ja so gern; / sie hat zwei braune Äugelein, / die leuchten wie zwei Stern', / sie hat zwei braune Äugelein, / ju ja, Äugelein, / die leuchten wie zwei Stern'.
  4. Sie hat zwei rote Wängelein, / sind röter als der Wein; / ein solches Mädel find'st du nicht / wohl unterm Sonnenschein. / Ein solches Mädel find'st du nicht / ju ja, find'st du nicht, / wohl unterm Sonnenschein.
  5. So herzlich wie mein Lieselein / ist keine auf der Welt, / vom Köpfchen bis zum Füßelein / ist alles wohl bestellt. / Vom Köpfchen bis zum Füßelein / ju ja, Füßelein, / ist alles wohl bestellt.
  6. Ach herzger Schatz, ich bitte dich, / ach, lass mich gehen! / Denn deine Leut die schmähen mich, / ich muss mich schämen. / Denn deine Leut die schmähen mich, / ju ja, schmähen mich, / ich muss mich schämen.
  7. Was frag ich nach den Leuten, / die mich tun schmähen? / Ich liebe ja ganz ewiglich / dies schöne Mädchen! / Ich liebe ja ganz ewiglich / ju ja, ewiglich / dies schöne Mädchen!

T/M: Dieses Liebeslied ist in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts aus alten Fassungen hervorgegangen: "Die Brünnlein, die da fließen, die soll man trinken" geht zurück auf Ivo de Vento (1570). Heute sind meist die ersten vier Strophen in Gebrauch. Die Strophen 5 bis 7 entstammen regionalen Varianten (Aufzeichnung VMA 1979/2005).