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Text zu: "Ihr Sünder, kommt gegangen"

Die Sonne und der Mond verfinstern sich ob des Anblickes Jesu am Kreuz. Der Heiland erleidet und überwindet den Tod, damit alle Menschen wieder zu Gott kommen und ewig leben können.

  1. Ihr Sünder, kommt gegangen, / seht euren Heiland an. / Wie schmerzlich muß er hangen / am harten Kreuzesstamm. / Wie schrecklich zugericht't / sein göttlich Angesicht, / mit Blut ganz übermalen, / gleicht einem Menschen nicht.
  2. Vom Haupt bis zu den Füßen / ist Jesus ganz verwund't, / sein ganzer Leib zerrissen, / kein Glied ist mehr gesund. / Betracht, o Menschenkind, / das machet unsre Sünd, / ja, uns're Sünd' alleine / Jesus ans Kreuz anbind't.
  3. Seht, Jesus liegt in Zügen, / der Kräfte ganz beraubt, / dem Tod muß unterliegen / und neiget schon sein Haupt. / Die Sonn und auch der Mond / verfinstern sich auch schon. / Seht, wie muß Jesus leiden / am harten Kreuzesstamm.
  4. Herr Jesus, laß dein Leiden, / dein bittren Tod und Pein / an uns, wenn wir abscheiden, / nur nicht verloren sein. / Dein rosenfarbnes Blut, / das werde uns zugut, / wann sich einmal die Seele / vom Leib abscheiden tut.

Trad.: Betrachtendes Passionslied im typischen Textstil des 19. Jahrhunderts aus St. Jakob ob Gurk/ Kärnten, Slg. Schüttelkopf, 1907. Bearb.: EBES 1993. V.: BH 45, S. 19. TA.: TGV 0301, Unterreitfelder Dreigesang, 9.4.1994, Kloster Seeon, Fürstenzimmer.