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QSV 09 - Tanzmelodien aus München um 1800

Titelseite

61 Deutsche und Ländler in einer Handschrift der Bayerischen Staatsbibliothek
mit einem Beitrag von Walter Deutsch

Vorwort
Der Inhalt dieses Heftes "Tanzmusik aus München um 1800" hat zwei Väter: Dr. Robert Münster, der Leiter der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München hat auf die Existenz einer frühen Münchner Handschrift mit einer beachtlichen Zahl von Stücken hingewiesen, die dem Typus des "Deutschen" angehören und die Herausgeber mit wichtigen Informationen und guten Ratschlägen versehen. Prof. Walter Deutsch, der Leiter des Instituts für Volksmusikforschung in Wien, hat sich einer umfangreichen Analyse mit dem "Deutschen" allgemein und mit seiner Erscheinungsform in der vorliegenden Sammlung im besonderen befaßt. Die Herausgeber, aber auch die künftigen Benutzer dieses Heftes sind ihnen dafür zu besonderem Dank verpflichtet.
Auch die Herausgabe dieser Schrift hat zwei Väter: Es sind dies die Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern und das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, deren Interessen sich hier begegnen und die sie aus diesem Grunde gemeinsam herausgeben und in ihren Veröffentlichungsreihen zur Volksmusik führen.
Unsere Handschrift wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der damaligen "Bibliotheka Regia Monacensis" angekauft und stammt ziemlich sicher aus der Zeit um 1800 - die charakteristische Eigenart der Melodien, die Handschrift und das verwendete Papier zeigen dies an. Die einstimmige Fassung und die Bevorzugung einfacher und eindeutiger rhytmischer Strukturen deuten daruf hin, daß es sich um reale Tanzmusik handelt. Es spricht einiges dafür, daß der Schreiber und die Benutzer dieser Handschrift Münchner Stadtmusikanten waren.
Heute wird man diese Melodien wohl nur mehr in seltenen Fällen als Tanzmusik verwenden können; wenn die Musikanten unserer Zeit Gefallen daran finden, wird wohl Vorführ- und Zuhörmusik daraus werden.
Versuche, wie das mit heutigen musikalischen Mitteln gemacht werden könnte, finden sich in der "Sänger- und Musikantenzeitung", Jg.XXX Seite 77 und in "Volksmusik in München", Heft 6 Seite 10. Neben Saitenmusikeinrichtungen sind auch sehr gut Bläser-, Streicher- und Flötensätze denkbar.
Es bietet sich also ein reiches Feld für die Aktivitäten von Volksmusikanten an, die sich ihre Stücke selbst einrichten wollen. Wenn Hilfe oder Kritik nötig ist, sind die Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern gern dazu bereit.
Den Lesern eine Erweiterung ihrer Kenntnisse, den Benutzern viel Erfolg beim Einrichten und Spielen dieser Melodien und den Hörern viel Freude,
das wünscht im Namen der Herausgeber
Sommer 1988, Wolfi Scheck

Daten zum Original
Handschrift vor 1800
Wasserzeichen aus der Papiermühle Unold in Wolfegg/Württemberg. Papiere von dort fanden in Bayern zwischen 1770 und 1810 Verwendung ( Auskunft von Dr. Robert Münster) angelegt möglicherweise von Münchner Stadtmusikanten
Querformat, 24cm x 35 cm, 8 Blätter
Original in der Bayerischen Saatbibliothek München, Musiksammlung
Mus.ms. 3677
starkes Durchdrücken der geschriebenen Notenköpfe auf der anderen Seite
Gebrauchsspuren, Kennzeichnung von Melodien.
Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern M442

Eine Veröffentlichung des Volksmusikarchivs des Bezirks Oberbayern
"Quellen und Schriften zur Volksmusik" Band 9
und des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, Abteilung Volksmusikpflege
"Volksmusik in München" Heft 8
Druckvorbereitung: Martin Albert
Redaktion und Gestaltung: Ernst und Margit Schusser, Volker D. Laturell
in Zusammenarbeit mit dem Bezirksvolksmusikpfleger Wolfi Scheck

München 1988

Inhalt: Texte, Reprint der Notenhandschrift,
Umfang: 46 Seiten, DIN A4.

Selbstkostenpreis: 2,50 €
Bestellnummer: QSV-09
Kurztitel: München 1800