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Quellenhinweis zu: Feld-Bloama Laendler (Op. 32)

für zwei Violinen, Viola und Bass componirt und Ihrer Erlaucht der Frau Graefin Caroline von Waldbott-Bassenheim gebornen Fürstin von Oettingen-Wallerstein achtungsvoll gewidmet von H. M. Op. 32.

Mit den Ländlern holte sich die Münchner Gesellschaft das Gefühl in den bürgerlichen Salon oder auf den städtischen Tanzboden, die Musik des Landvolkes und der Gebirgsbewohner zu pflegen. Herzog Max war die Galionsfigur der Alpenbegeisterung vieler Städter ab ca. 1840, die sich in der Kleidung, in der Malerei und Dichtung, in der Sommer-frische - aber auch in der Musikliebhaberei ausdrücken konnte. Zahlreiche Ländler hat er in seinen Kompositionen veröffentlicht - neben den Schnaderhüpfeln und dem Zitherspiel wurden sie als typisch für die musikalische Volkskultur der Alpenvölker angesehen.
Die vorliegenden Ländler zielen in der Titelei auf die wildwachsenden Feldblumen und sollen wohl deren musikalische Ebenbilder sein. In den Ländlern unterscheidet Herzog Max in der Strukturierung zwischen "österreichischen" und "bayerischen" Ländlern. Die typischen 8-taktigen Ländlermelodien im "Feld-Bloama Laendler" ordnet er in der österreichischen Form an: Eingang und Schluss umfangen 5 in sich selbständige Ländlernummern, die hintereinander gespielt werden. Vier dieser Ländlernummern (No. I, II, III, V) zeigen die charakteristische Form: Kurzer Eingang (2 Takte), zweimal Melodie A (je 8 Takte, oft langsamer), zweimal Melodie B (je 8 Takte, oft schneller), einmal Melodie A (8 Takte), Schluss (2 Takte). Die Tempoangaben weisen den Spielern den Weg zwischen "Moderato" und "Allegretto". Es bleibt Spielraum für eigene Interpretation.

Erstveröff.: München, Falter & Sohn, VN 653, Mai 1847.
VMA: Komp. S. 155ff; Quh. Nr. 50, S. 10ff. TA: 16.11.1996, Fürstenzimmer Kloster Seeon; Hans Wagner (1. Geige), Edith Kammerlander (2. Geige), Hermann Kammerlander (Viola), Hans Hamberger (Bass).