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Text zu: "Der Hohzat Geiger."

Oberoesterreichische Lieder für Eine oder zwey Singstimmen mit Begleitung der Guitarre in Musik gesetzt und dem hochgebornen Fraeulein Graefinn (!) Josephine von Minuzzi Achtungsvoll gewidmet von H.M. Op. 26. (S. 4).

  1. Was laßts mi denn sitzen! / i geig scho zwo Stund, / und verlehatz vor Durst, / wie a zs'ammghötzter Hund.
  2. He! bringts mar a Krüegl, / Oder meintswögn an Krueg, / Weil i lieber in den, / Als in 'n kloan' eini lueg.
  3. Ös wißts in han d' Nöß'en / Und d' Feuchtikeit gern, / Auf'n truckern Land da / Mecht i's Teuxels schier wern!
  4. Wißt's, daß i geborn bi / In Zoacha von'n Fisch / Und drum bin i, wie der,/ In der Nöß'n nur frisch.
  5. A trunkene Zeit / Und a truckener Dank, / Und a Löbn allweil trucka - / Da wurd i stoankrank!
  6. Wanns wöllts, daß i aushalt / Bis morgn in der Früeh, / So versechts mi mit Trunk / Ava göbts ma fein gnue!
  7. Und soll i recht tümmlad / Vor Lustbarkeit wern, / Non, so müeßts mi laut juhetzn: / Naß is's Löb'n! her'n.
  8. Und beleib nöt so lusti / Für mi is a Tag / Won i öbn - und nix mehra - / Als: feucht is's Löb'n! sag.
  9. Denn d' Nöß'en is mehr / As was d' Feuchtikeit is, / Und - an Krueg hietz! sunst mach i / In d' Soaten an Riß!

Gedicht von Kaltenbrunner (1845) in oberösterreichischer Mundart über einen Hochzeitsmusikanten, vertont mit einfach-traditionellen landlerischen Motiven von H.M.

Erstveröffentlilchung: München, Falter & Sohn, VN 603, Oktober 1845.
VMA: Komp. S. 125ff. TA: 15.7.2008, VMA/ES; Fredl und Hanni Wallner, Berndorf/Land Salzburg (Gesang), EB (Git.)