Navigation überspringen.
Startseite

Quellenhinweis zu: "Die Sonne neiget sich" - Brautlied

Dieses gefühlsbetonte Lied ist das im Chiemgau heute noch bekannte Brautlied, das in unterschiedlichen Text- und Melodievarianten seit dem 19. Jahrhundert in vielen Orten anzutreffen ist (Belege auch aus Österreich/Innviertel). Der gebürtige Chiemgauer Wastl Fanderl (1915-1991) schrieb in seiner Sammlung "Oberbayrische Lieder" (München 1988, S. 93): "Das Lied ist heute noch im Chiemgau und im Rupertiwinkel bekannt. Freundinnen der Braut singen es am Vorabend der Hochzeit vor ihrem Elternhaus.".
Die hier wiedergegebene Melodie hat uns das Ehepaar Karl und Hilde Mayer aus Bergen und Übersee mit 3 Strophen vorgesungen (Feldforschung VMA 1993/1994 mit Miche Huber aus Rottau; vgl. Dokumente regionaler Musikkultur, Liederblatt 25, Lied Nr. 81 "Brautlied"), so wie sie aus den 1930er und 1950er Jahren bekannt ist.
1. "Die Sonne neiget sich, sie geht zur Ruh. Den letzten Scheideblick wirft sie dir zu. Es ist das letztemal, daß der sinkende Sonnenstrahl dir in dein Kämmerlein schaut als Braut, als Braut." 2. "Die Sternlein ohne Zahl mit ihrer Pracht, sie wünschen tausendmal dir gute Nacht. Wird dir ums Herz so schwer, schau auf zum Sternenmeer. Er, der dein Lenker ist, dich nie vergißt." 3. "Blick auf zum lieben Gott und fasse Mut. Er hilft in Angst und Not, er ist dir gut. Hast du geprüft dein Herz? Treib ja damit nicht Scherz. Es ist die letzte Nacht, junge Braut, gib acht."

Noten/Quellen: Heft Nr. 38. TA: Hechenblaikner, Lang J., Obermeyer, Lang S., Hohmann; 24.10.2004.