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Quellenhinweis zu: "Der Weltverdruss"

... ist in den Wirtshäusern und auch auf den geselligen Tanzböden bis in die 1960er Jahre ein beliebtes, gefühlsbetontes Lied gewesen: In 2-6 Strophen wird das vorgeblich schlechte und traurige Leben eines Mannes (z.B. Musikant, verarmter Handwerker, Bursch ohne Eltern) besungen. Die Liedmelodie ist je nach Gefühl/Situation im durchgängigen, gemütlichen Walzertempo (z.B. "auf Tanz") oder abgesetzt (z.B. am Wirtshaustisch) gebräuchlich und hat auch mehrere Varianten. Text und Melodie sind z.B. in Altbayern und im Sudetenland aufgezeichnet.
Teile sind bei der älteren Generation im auswendigen Singen heute noch bekannt, wie die Feldforschungen des VMA in ganz Oberbayern zeigen. Die fast überall gleiche Anfangsstrophe lautet: "I hab koan Vatern mehr und a koa Muatta mehr, koa Schwesta, Bruada und koan Freund. Bin ein verlassnes Kind als wia da Halm im Wind, i bin da Weltverdruss, so habns mi gnennt." Gustav Jungbauer (Volkslieder aus dem Böhmerwalde 2, Prag 1937, Nr. 608) bemerkt zum Verfasser des Liedes: "Vf. Franz Keim, geb. 1840 zu Alt-Lambach in Oberösterreich, gestorben am 26. Juni 1918 in Wien. 'Der Weltverdruß' wurde vom Dichter selbst auch vertont, außerdem gibt es Vertonungen von F. S. Reiter, Hans Schnopfhagen (...), Elsa Laura von Wolzogen u.a.".

Noten/Quellen: Heft Nr. 39. TA: Hechenblaikner, Lang J., Obermeyer, Lang S., Hohmann; 24.10.2004.