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Text zu: Spiel von Kain und Abel 3

    Gott Vater: (ruft aus dem Hintergrund nach Kain:) Ich bin Dein Gott und Herr! / Kain, ich frage dich, komm zu mir her. / Wo hast du deinen Bruder, Kain?

    Kain: Ich weiß es nicht - sollt' ich der Hüter meines Bruders sein?

    Gott Vater: Du Kain, hör mich an mit Furcht, / weil du der Stimm des Teufels hast gehorcht. / Der Teufel kam um deinetwegen, / und du bist seiner Macht erlegen. / Das Blut des Bruders klebt an deiner Hand. / Ohn Rast und Ruh wirst du bebaun das Ackerland.

    Kain: Wie groß ist meine Schuld! / Vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen, / rastlos und ruhelos werde ich sein auf Erden, / muss gehn in Finsternis und Bangen. / Kann ich denn niemals Heil erlangen? (Kain geht bedrückt ab.)

Trad: Das Kain- und Abel-Spiel aus Laufen: August Hartmann und Hyacinth Abele: Volksschauspiele. In Bayern und Österreich-Ungarn gesammelt. Leipzig 1880. S. 52 ff, Nr. IX. Text: EBES unter Bezug auf Stellen des Alten Testaments (Gen. 4).