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Text zu: "Kaiser Karl der Große grub einmal" - Der Donau-Main-Kanal

Einer der alten Träume in Europa war die durchgehende Wasserstraße von der Nordsee zum Mittelmeer. Karl der Große unternahm als erster den Versuch, die Lücke zwischen Altmühl und Rednitz beim Ort Graben nahe Weißenburg/Bayern zu schließen, was jedoch misslang. Rund 1000 Jahre später, am 4. Juli 1836 unternahm König Ludwig I. von Bayern (1786-1868) einen neuen Versuch, Altmühl und Regnitz zu verbinden. Von Anfang an gab es Probleme mit Wasserhaltung und Kosten. Als der in der Bevölkerung nicht unumstrittene Kanal schließlich um 17,4 Mio. Gulden fertiggestellt war, hatte ihn die mittlerweile eingeführte Eisenbahn schon wieder nutzlos gemacht. (WK)

  1. Kaiser Karl der Große / Grub einmal, grub einmal / Drunt im Altmühlmoose / Schon ein Stück Kanal.
  2. Kam das Werk in's Stocken, / Thät ihm leid, thät ihm leid; / Der Kanal blieb trocken, / Bis auf unsre Zeit.
  3. In der Zeiten Schooße / Schlief der Plan, schlief der Plan, / Bis ein andrer Große / Seiner nahm sich an.
  4. Manche nicht verhehlen: / In dem Sand, in dem Sand / Möcht' es etwa fehlen / Wol am Wasserstand.
  5. Doch was Ludwigs Streben / Je begann, je begann, / Herrlich trat in's Leben / Darum frisch daran!
  6. Laßt die Zweifler bangen / Immerhin, immerhin! / Wol zum Ziel gelangen / Kann nur fester Sinn!
  7. Froh in Sand und Erden / Grabt nur fort, grabt nur fort! / 's wird zu Wasser werden / Ihr Prophetenwort.

Qu/Dr: Franz W. Freiherr von Ditfurth, Historische Volkslieder, Band III, Berlin 1871/72, Nr. 42 (nur Text, aus handschriftlicher Überlieferung). Wir haben eine bekannte Kinderliedermelodie (z.B. "Alle meine Entchen") unterlegt, die den etwas märchenhaften Inhalt unterstreicht. EBES 2002. TA: Sabine Lenherr (München), VMA 31.1.2004.