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Quellenhinweis zu: "Der Schneewalzer" - von Thomas Koschat (1845-1914), aus Kärnten

Der "Schneewalzer" stammt von dem Kärntner Mundartdichter und Komponisten vieler volkstümlicher mundartlicher Lieder und Chorsätze Thomas Koschat (8.8.1845-19.5.1914). Viele seiner Lieder waren auch in Oberbayern schon vor 1900 beliebt bei Männerchören und kleinen Musikgruppen, die zur Unterhaltung z.B. bei Hochzeiten und in geselligen Runden beitrugen. Koschat hat es verstanden, in volkstümlicher Weise die Alpenromantik der vorangegangenen Generation (Erzherzog Johann von Österreich, Herzog Max in Bayern) weiterzuführen. Mehrere seiner Kompositionen gingen ins auswendige Repertoire der Sänger und Musikanten ein, wurden "Volksgut" und damit verändert und jeweils neu und persönlich interpretiert. Der "Schneewalzer" ist eine der populärsten Tanzmusikweisen auch in Oberbayern geworden, der in Abweichung von der Originalkomposition in Text und Melodie oft variiert oder in der Themenmelodie in andere Stücke eingebracht wurde.
Die "Rupertiwinkler Musikanten" Franz Schwab (Zither, 1927-2010), Peter Koller (Akkordeon, 1927-2007) und Lois Seidl (Gitarre, 1929-1965) haben in den frühen 1960er Jahren eine eigene Instrumentalfassung des "Schneewalzers" gespielt und eine bekannte Tanzliedmelodie ("Da schau her ...") als 3. Teil angehängt. Peter Denzler hat diese Spielform als Grundlage für seine Blasmusikbearbeitung genommen.
Das Kärntner Volksliedwerk hat 2011 dem VMA eine Kopie der Urfassung (1887) der erst später als "Schneewalzer" benannten Komposition von Koschat übermittelt (vgl. Koschat-Album, 4. Band, für Pianoforte, S. 42 ff). Melodie und Text sind als "Jägerständchen" der "gemüthlich" vorzutragende "Walzer Nr. 1" einer "Walzer-Idylle" mit dem Titel "Ein Sonntag auf der Alm" (für Männerchor und Orchester). Dieses Opus 71 beginnt Koschat mit einer "Morgenandacht", der Jagdfanfaren und das "Jägerständchen" folgen; danach kommen eine "Liebesgeschichte" von Sennerin und Jäger, Schnaderhüpfln, Zitherspieler und der "Abschied von der Alm". Der Text des "Jägerständchens" lautet bei Koschat:
(Melodie A) "Wann's kan Schnee mehr aber schneibt, und der Kerschbam Blätter treibt; wann die Bienen umer sumt, und die Schwalben wieder kumt; wann das Täuble g'schamig kirt, und der Tauber Herzweh g'spürt; gelt das is die schöne Zeit, die a uns Zwa gar so g'freut. (Melodie B) Diandle hörst denn du dein Buam sei Standerl nit? Mach' doch's Fensterl auf, mach' doch's Fensterl auf. Schau, i bring dir heunt an schönen Buschen mit, und a Busserl, und a Busserl, und a herzig's Busserl drauf. (Melodie A) Sigst, sogar der Stiglitz durt singt mit mir in anerfurt; selbst das Omaschle bein Bach pfeift mir schon mei Liadle nach; lei nur du, du bleibst ganz kalt, wia der Kieselstan in Wald. Diandle, sei nit gar so thär, sunsten sigst mi niamermehr." ES

Noten: dB 34, Th. Koschat, VMA/PD. Tonauf.: 27./28.3.2004, Vagen, Ltg. Peter Denzler.