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Text zu: Marsch der Besatzung von Mißolunghi - von L. von A. - Klavier

Das Namenskürzel des Komponisten des vorliegenden Marsches ist nicht mit Sicherheit zu deuten. Womöglich handelt es sich um eine Eigenkomposition des späteren griechisch-bayerischen Regierungspräsidenten Graf Ludwig von Armansperg (1787-1853).
Der Marsch bezieht sich auf die erste große Schlacht im Freiheitskampf. Die Stadt Missolunghi war das Hauptquartier von Alexander Mavrokordatos, des Kommandanten für Westgriechenland. Die Türken erkannten den hohen strategischen Wert dieser Festung und versuchten zwischen dem 1. August 1822 und dem November 1823 zunächst vergeblich die Stadt zu erobern. Ab April 1825 belagerten die Türken die Festung und Stadt erneut. Hunger und Seuchen breiteten sich aus. Nachdem die Ausfälle am 12. April 1826 katastrophal misslangen, sprengte sich die in der Stadt verbliebene Zivilbevölkerung in einem Akt der Verzweiflung selbst in die Luft. Die rund 1.000. Überlebenden gerieten danach in Gefangenschaft. Besondere Beachtung erhielt der Kampf um Missolunghi vor allem durch die Teilnahme und den Tod des bekannten englischen Dichters und Philhellenen Lord Byron, der hier am 19. April 1824 an den Folgen der Malaria gestorben war. Bis heute hat die Belagerung Missolunghis einen hohen symbolischen Wert und gilt in Griechenland als nationaler Mythos. (WB/WK)

Qu: Enthalten in "Drey griechische Maersche für das Piano Forte/L. von A./der Erlös ist den unglücklichen Griechen geweiht/Carlsruhe Lith. von C. Wagner", erschienen 1829-1833 (auch Nr. 9). TA:Annemarie Meixner (Klavier), Vagen; VMA 19.2.2005, VMA-TRM 0775.