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Quellenhinweis zu: Abschied von Hellas

Für die Begleitung des jungen Königs wurde aus verschiedenen Truppenteilen des bayerischen Militärs ein eigenes Expeditionskorps zusammengestellt, das zwei kombinierte Infanterieregimenter und ein kombiniertes Kavallerieregiment mit zusammen ca. 4000 Mann umfasste. Das Kavalleriekontingent setzte sich aus den jeweils ersten Schwadronen des 3. und 4. Kgl. Bayerischen Chevauxlegers Regiments zusammen. Letzteres war in Augsburg stationiert (siehe auch Lied 20). Dieses erste Kontingent der Soldaten, das Anfang 1833 mit König Otto nach Griechenland gekommen war, verließ bereits nach ein bis zwei Jahren das Land, um gegen neue, angeworbene Truppen ausgewechselt zu werden. (WB/WK)
Soldaten der "Königl. Bayer. Chevauxlegers-Division" verließen nach den Angaben zu diesem Lied wohl schon im November 1833 Griechenland ("Nauplia, den 17. November 1833"). Zwischen den Zeilen wird hier auch die Sehnsucht der für rund 1 Jahr nach Griechenland abkommandierten bayerischen Soldaten nach der Heimat spürbar und die Hoffnung, dass ihr Einsatz nicht umsonst gewesen sei (vgl. Strophe 5). (ES)

  1. Heimwärts geht unser Pfad / Durch Meer und fremd' Gestad – Zum Vaterland / Schon ist das Schiff bemannt, / Schon ist das Tau gespannt, / Nordwärts der Kiel gewandt: – Hellas, leb' wohl!
  2. Scheidend zum Brüderbund, / Bieten aus Herzens-Grund – Wir euch die Hand. / Bayern und Griechenland, / Heute so nah' verwandt; / Einet ein starkes Band: – Haus Wittelsbach!
  3. Hoch über Bayern thront, / Ehre und Ruhm gewohnt, – Der Eiche Stamm. / Heimischer Flur entwandt, / Grünet für Griechenland, / Glorreicher Zukunft Pfand, – Der Eiche Zweig.
  4. Möge der edle Zweig / Werden an Stärke gleich – Dem Vater-Stamm. / Mög' er im neuen Reich / Wachsen, an Ruhme reich,
    Grünen und blüh'n für euch – Jahrtausend lang.
  5. Mög' in der Eiche Hort / Blühen Jahrtausend fort – Ein glücklich Volk. / Mög' es befrei'n von Leid, / In später künft'ger Zeit / Blicken mit Dankbarkeit – Auf uns're Zeit.
  6. Uns treibt das Schicksal fort, / Nehmt dies prophetisch Wort – Zum Abschieds-Gruß. / Kommt Brüder! Schließt das Rund, / Reicht uns die Hand zum Bund, / Jubelnd ruf' jeder Mund: – Heil Otto Dir.

Qu: Auf die Melodie "Heil unserm König Heil" (Königshymne, vgl. "God save the King" CD Nr. 3) wurden in Bayern im 19. Jahrhundert vielfach Lob- und Freudentexte über Mitglieder des Königshauses gedichtet und bei Festlichkeiten gesungen. Als Beispiel für weitere Dichtungen auf die Königshymne möge dieses freudige Abschiedslied genügen, das von Sr. Durchlaucht dem Prinzen Eduard von Sachsen-Altenburg verfasst wurde. Der Text wurde mit dem Titel "Abschied von Hellas. Gesungen von der scheidenden Königl. Bayer. Chevauxlegers-Division." und der Angabe "Nauplia, den 17. November 1833" veröffentlicht von Dr. Müller in seiner Zeitung "Die Bayer'sche Landbötin, 23. Januar 1834 (München)". TA: Männerchor Dorfen; Pfarrheim Dorfen 8.2.2010.