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Text zu: "Verlaubts ma, i sing enk an Gsang" - Von da Liab

Dieses Lied beschreibt die verschiedenen Stadien des Verliebtseins, vom anfänglichen zarten Gefühl bis hin zu völliger Rastlosigkeit und Gedanken an Selbstmord. Der erzählende Betrachter kommt zur Erkenntnis "... drum, der si voliabt, is a Narr!"

  1. Verlaubts ma, i sing enk an Gsang, / es is von da Liab und net z'lang, / i sing nix so greulichs, i bin net so blind, / mein Gsang ko ohörn a jeds unschuldigs Kind. / Verlaubts ma, i sing enk an Gsang, / es is vo da Liab und net z'lang.
  2. Und is d'Liab no so kloa wia a Laus, / so schwieg i und mach ma nix draus, / es braucht aba achtgebn, es wachst als wia d'Flöh, / und schiaßat no grad auf wias Unkraut in d'Höh. / Is d'Liab no so kloa wia a Laus, / so schwieg i und mach ma nix draus.
  3. Wirds aba so groß wia a Maus, / so merkns d'Leut a scho an Haus, / ma kennts scho an Denkn und an den Sinniern, / und sagt scho auweh, du wirst d'Unschuld voliern! / Is d'Liab scho so groß wia a Maus, / so merkns d'Leut a scho an Haus.
  4. Wirds aba so groß wia a Haus, / so is da scho überalln naus, / ma kennts scho von weitn und is sonnenklar, / weils du nacha bist wia a haushocha Narr! / Is d'Liab scho so groß wia a Haus, / so is da scho überalln naus.
  5. Denkst du da Liab a weng nach, / so springst no aus Liab in ran Bach, / bald redst von Dahänga, bald willst die Pistoln, / und zitterst, sobald di da Teifi will holn! / Denkst du da Liab a weng nach, / so springst no aus Liab in ran Bach.
  6. So groß als die Liab is die Pein, / das Beste war, net voliabt sei, / es freut di koa Betn, koa Beicht und koa Buaß, / es schmeckt da koa Knödl, koa Krapfi, koa Muas! / So groß als die Liab is die Pein, / das Beste war, net voliabt sei.
  7. Mei Gsangl bleibt deratwegn wahr, / drum, der si voliabt, is a Narr, / und der ebbas z'trinka hat, schenkt a Glas ei, / und laßt no die brinnad Liab brinnad Liab sei! / Mei Gsangl bleibt deratwegn wahr, / drum, der si voliabt, is a Narr.

Qu: KP, S. 240-241, "Vorgesungen von der Christl Fanny, Waakirchen, 3.10.27. Schlossar, Nr. 330. 1. und 6. Strophe und die Melodie verschieden. Wiener Volkslieder aus 5 Jahrhunderten von Rudolf Wolkan, Wien 1920, ... setzt das Lied um 1820 an. 7 Strophen, ohne Melodie. Fast gleicher Text; der meinige etwas zersungen." TA: VMA/TRL-0013; Theresia Rothenaicher, Moosach; Zither: Herbert Lagler, Marktschellenberg; 8.6.1991, TH Hittenkirchen.