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Text zu: "I liaß mi mit an Liadl hörn" - Gaßlliad

Ein versetzter Gasslgeher beschreibt, wie er sich an seinem Konkurrenten rächt: Er hängt eine Schlinge vors Fenster, in dem sich die zwei Liebenden befinden, versperrt die Türe und beginnt Radau zu machen. Daraufhin will der Liebhaber durchs Fenster entweichen, bleibt dabei in der Schlinge hängen und siehe da: Es ist der Bauer selbst! Der Gesang ist in Form eines umlaufenden Dorfgerüchts gehalten: Eine Vorsängerin erzählt den verwunderten Zuhörern ("hm, hm, hm") die Neuigkeit.

  1. I liaß mi mit an Liadl hörn, / hm, hm, hm, / da möcht ma glei des Teifels wern, / hm, hm, hm, / mit di Weibaleut is übatriebn, / hm, hm, hm, / |: de Luada, de san kloa vowegn, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  2. I will mit koana an Handl habn, / hm, hm, hm, / sand all voll Schwänk, i kunnt enks sagn, / hm, hm, hm, / 's Unkraut, des is alls dabei, / hm, hm, hm, / |: i kunnt koana mehr gnädi sei, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  3. Gestern laf i voller Freud, / hm, hm, hm, / fürs Fensta fruah um haibi drei, / hm, hm, hm, / und wia i halt da zuawi kimm, / hm, hm, hm, / |: jetzt hör i halt an andern drinn, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  4. Jetzt steh i da, bi kloavozagt, / hm, hm, hm, / a Zorndl ha i a scho ghabt, / hm, hm, hm, / i denk ma: wart, i kriag enk scho, / hm, hm, hm, / |: i mach enk jetzt Spektakl o, / hm,hm, hm, hm, hm. :|
  5. Jetzt steh i da und tracht a Wei, / hm, hm, hm, / aft siech i halt an Strick hiebei, / hm, hm, hm, / i nimm den Strick mit Freudn scho, / hm, hm, hm, / |: und denk ma, wart, i kriag enk scho, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  6. I steig hi, bi drauf vobicht, / hm, hm, hm, / und ha eahm a Maschn fürs Fensta gricht, / hm, hm, hm, / wegn mei sollts glei da Kini sei, / hm, hm, hm, / |: der muaß ma da in d'Maschn nei, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  7. I steig runter, ha schö stad glacht, / hm, hm, hm, / und geh obn nauf, ha Tür vomacht, / hm, hm, hm, / auf oamal fang i z'Tratzn o, / hm, hm, hm, / |: jetzt is a auf und will davo, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  8. Jetzt bin i weg und war davo, / hm, hm, hm, / dawei siech i ihn scho hänga dro, / hm, hm, hm, / i schau da, ob i eahm net kenn, / hm, hm, hm, / |: dawei is da Bauer selba gwen, / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  9. Jetzt schreit er halt und jammert scho, / hm, hm, hm, / und ruaft halt alle Heilign o, / hm, hm, hm, / aba i bin weg und lach ma gnua, / hm, hm, hm, / |: und denk ma: Warum gehst nei dazua? / hm, hm, hm, hm, hm. :|
  10. Und so muaß mas macha ge, / hm, hm, hm, / ja nachher hängas dro recht schö, / hm, hm, hm, / was brauchts, daß er beim Diandl liegt glei, / hm, hm, hm, / |: für was hat er im Bett sei Wei, / hm, hm, hm, hm, hm. :|

Qu: KP, S. 220-221, "Vorgesungen von Frau Bachmann, Inzell, 2.12.27. Die Melodie ist einem Couplet entnommen: A so a Weiberl is a Freud." TA: VMA/TRL-0033; Michaela Zebisch, Freising; Simon Helminger und Sepp Berthold, Weildorf; Erich Gimpl, Eisenärzt; EB; 12.10.1991, TH Hittenkirchen.